Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Theologische Fakultät (Praktisch-Theologisches Seminar)), Veranstaltung: Hauptseminar Religionspädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: „Bei der Freiheit handelt es sich […] um ein aktuelles und beziehungsreiches Thema. Die Verheißung der Freiheit zieht die Aufmerksamkeit auf sich; doch die Gefährdung der Freiheit steht genauso dringlich auf der Tagesordnung“, konstatiert Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD. Auch wenn Freiheit ein hohes Gut ist, ist sie keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Der Blick in Regionen der Erde, in denen die Freiheitsrechte der UN-Menschenrechtscharta nicht verwirklicht werden, macht dies deutlich. Doch auch wenn die Schüler meistens keine persönlichen Erfahrungen mit politischer Unfreiheit gemacht haben und das Gefühl der Freiheit eine wichtige und existentielle Erfahrung für sie darstellt, erleben besonders Jugendliche viele gesellschaftliche Zwänge als Bedrohung ihrer Freiheit. Oft sind diese Bedrohungen des eigenen Freiheitgefühls mit den Orten Schule und Elternhaus verknüpft, sodass viele Jugendliche eine Sehnsucht nach Freiheit als Unabhängigkeit entwickeln. Dieses Gefühl „Ich kann tun und lassen, was ich will“, manifestiert sich für sie oft in ihrer Freizeit, im Urlaub oder aber in dem Herbeiwünschen der Zeit nach dem Auszug aus dem Elternhaus bzw. nach dem Schulabschluss. Dass Freiheit jedoch weit mehr als Unabhängigkeit bedeutet, haben viele Schülerinnen und Schüler nicht im Blick. Durch die Beschäftigung mit der christlichen Freiheit, die in der Bibel sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament beschrieben wird und die in der Reformation neu entdeckt wurde, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit eine andere Konzeption von Freiheit kennenzulernen, das mehr bietet als äußere Freiheit und Unabhängigkeit. Im Alten Testament wird Freiheit als ein Geschenk beschrieben, welches Gott erst möglich macht. Im Neuen Testament liegt die christliche Freiheit im heilsgeschichtlichen Wirken Christi begründet.Für die Bibel ist die höchste Form des menschlichen Zusammenlebens die Nächstenliebe und so verwirklicht sich in der Nächstenliebe auch der richtige christliche Gebrauch der eigenen Freiheit. Die Schülerinnen und Schüler können für sich entscheiden, ob das christliche Freiheitsverständnis für sie etwas wäre, dass ihrem Leben Gewinn bringen könnte und dass sie selber erleben möchten, oder ob sie es begründet ablehnen wollen, aber zumindest erklären können, was Christen unter Freiheit und einem freiheitlichen Lebensstil, der in der Nächstenliebe gipfelt, verstehen.