Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1.0, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Sünde wird im alltäglichen Sprachgebrauch vielfältig genutzt, ohne dass eine klare Definition existiert. Daher muss zunächst geklärt werden, welches Sündenverständnis der Unterrichtseinheit zugrunde liegt. Hierfür wird das Verständnis herangezogen, nach dem die Sünde "als Bruch des Gottesverhältnisses durch den Menschen" verstanden wird. Dieser Bruch kann zum einen im Unglauben und in der Abwendung von Gott, zum anderen im morali- schen Fehlverhalten seinen Mitmenschen gegenüber bestehen. Aus christlicher Perspektive kann Sünde nicht ohne Vergebung gedacht wer- den, "denn die Sünde wird erst im Licht der Erlösung vollends erkannt, während die Perspektive der Vergebung den Sünder zugleich aus seiner Ausweglosigkeit befreit." Während die Sündenvergebung im Alten Testament im Kontext kultischer Riten wie Schuld- und Sühneopfer dargestellt wird, ist Jesus Christus für die Vergebung der Sünden im Neuen Testament zentral. Dies ist nicht nur auf den Sühnetod Jesu zurückzuführen, sondern insbesondere auf den für ihn charakteristischen Umgang mit Sünderinnen und Sündern. Dabei ist in der Forschung jedoch umstritten, ob er selbst Sünden vergeben oder lediglich den Menschen Gottes Vergebung zugesprochen hat. Jesu Salbung durch die Sünderin in Lukas 7, 36-506 steht exemplarisch für sein Verhalten gegenüber Sünderinnen und Sündern. Die Rahmenhandlung der Perikope bildet ein Gastmahl, welches durch das Auftreten einer Sünderin unterbrochen wird. Der dadurch entstehende Aufruhr veranlasst Jesu dazu, ein Gleichnis von zwei Schuldnern zu erzählen. Anschließend erläutert er den Anwesenden, warum der Frau ihre Sünden vergeben werden.
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