***Der Inhalt:***
Das Mädchen Hel wird als kleines Kind an den Sturmjäger Gharra verkauft. Sie hat eine ganz besondere Gabe: Sie sieht das Lirium, das allem Leben verleiht und der Grundstoff der in Aradon ausgeübten Magie ist.
Doch eines Tages stürzt das Schiff ihrer Mannschaft ab - und Hel
ist die einzige Überlebende.
Gerettet wird sie von einem geheimnisvollen Jungen, der sie auch nach…mehr***Der Inhalt:***
Das Mädchen Hel wird als kleines Kind an den Sturmjäger Gharra verkauft. Sie hat eine ganz besondere Gabe: Sie sieht das Lirium, das allem Leben verleiht und der Grundstoff der in Aradon ausgeübten Magie ist.
Doch eines Tages stürzt das Schiff ihrer Mannschaft ab - und Hel ist die einzige Überlebende.
Gerettet wird sie von einem geheimnisvollen Jungen, der sie auch nach Harpunapatra begeleitet, einem Stützpunkt der Sturmjäger und der Sitz der Magierschaft. Zum Abschied gibt er ihr noch den seltsamen Rat, Aradon zu verlassen.
In Harpunaptra erfährt Hel, dass der Absturz ihres Schiffes kein Einzelfall ist, sondern bereits etliche Flugschiffe verunglückt sind und auch Dörfer verwüstet wurden.
Ehe sie sich versieht, ist Hel Teil einer Gesandtschaft, die hinter das Geheimnis der unerklärlichen Ereignisse kommen soll.
***Meine Meinung***
Die Grundidee dieses Buches finde ich durchaus spannend und vielversprechend.
Lirium ist die Grundlage jedes Lebens und kann in freier Form von den Sturmjägern in sogenannten Feenlichtern eingefangen werden. Lirium wird für alle magischen Dinge benötigt. Licht, Wärme, Feuer, alles wird in Aradon magisch erzeugt. Doch leider ist Lirium nicht unendlich vorhanden, sondern wird mittlerweile knapp, wodurch das Ende der Zivilisation bevorsteht.
Auch das Land kann sich durch das Lirium (oder konnte es früher) bewegen und war den Menschen nicht immer freundlich gesonnen. Heutzutage sind die kauenden Klippen dafür das beste Beispiel. Jetzt sind große Teile von Aradon aufgrund der Sturmjagd allerdings leblos.
Klingt verwirrend? Ist es auch!
Einerseits in jedem Lebewesen vorhanden und es kehrt beim Tod zur großen Quelle zurück, so dass nichts verloren gehen kann. Unendlich vorhanden ist es aber trotzdem nicht, sondern bald verbraucht. Man braucht es zum Leben, es kann aber auch unfreundlich sein. Das war mir ein wenig zu wirr. Möglich, dass es die jugendliche Zielgruppe nicht derart hinterfragt, ich hätte es aber gern ein wenig stimmiger.
Die handelnden Personen fand ich dagegen gelungen. Hel, die sich durch ihr blindes, verändertes Auge (mit dem sie aber dafür das Lirium sieht) für monsterartig hält. Nova, ein junger Sturm- und Schürzenjäger, für den Frauen so lange interessant sind, wie sie nicht in seinem Bett landen. Oder Mercurin, Hels geheimnisvoller Retter, der schnell in den Verdacht gerät, ein Dämon zu sein und den Absturz von Hels Schiff verursacht zu haben.
Der Magierschaft ist die Idee von Dämonen aber nicht genehm und will die Schuld lieber den Isen, einer unbeliebten Volksgruppe, in die Schuhe schieben. Warum bleibt mir allerdings schleierhaft. Das gehört zu den Dingen, die Handlung unnötig in die Länge ziehen.
Besonders in der Mitte des Buches plätschert die Geschichte vor sich hin und erst gegen Ende nimmt das Erzähltempo wieder zu. Diese Stellen hätten dagegen wieder mehr Ausbau vertragen können.
Die Sprache an sich ist wirklich schön und fantasievoll. Auch versteht es Jenny-Mai Nuyen, den Leser ab und an auf eine falsche Fährte zu locken.
Besonders nett fand ich am Ende des Buches die Zeichnungen der wichtigsten Figuren. Bei manchen trifft es meine Vorstellung von ihnen wie die Faust aufs Auge, andere waren in meinem Kopfkino völlig anders. Aber durch die Längen und das Wirrwarr um das Lirium muss ich doch einen Stern abziehen.