Ein Hund, ein Garten – ein Neubeginn einer talentierten Frau. Literarisch einmalig!
Irgendwann wird es „Madame Partitur“ zu viel. Sie zieht die Reißleine, auch wenn das einen freien Fall bedeuten könnte.
Sie ist Souffleuse in einem Opernhaus. Sie landete dort, obwohl großes Potential in ihr
innewohnt. Sie hätte es leicht geschafft, Opernregisseurin zu werden. Aber stattdessen machte sie ihrem…mehrEin Hund, ein Garten – ein Neubeginn einer talentierten Frau. Literarisch einmalig!
Irgendwann wird es „Madame Partitur“ zu viel. Sie zieht die Reißleine, auch wenn das einen freien Fall bedeuten könnte.
Sie ist Souffleuse in einem Opernhaus. Sie landete dort, obwohl großes Potential in ihr innewohnt. Sie hätte es leicht geschafft, Opernregisseurin zu werden. Aber stattdessen machte sie ihrem Mann Platz. Ein umstrittener Künstler, nicht alle waren mit ihm d‘accord.
Sie kann die Partituren auswendig, ganz im Gegensatz zu den Sängerinnen. Und eines Tages hat sie es satt, dauernd nur für andere da zu sein. Für ihren mittlerweile verstorbenen Mann, in dessen Schatten sie lebte, und ihn bis zu seinem Tod pflegte und betreute. Oder eben jene minderbegabte Sopranistin, welche sie im Stich lässt, als dieser die Worte nicht mehr einfallen. Madame Partitur bleibt stumm, hilft nicht mehr. Sie verschwindet aufs Land in ihre Hütte mit dem großen Garten. Ein Paradies, das ihr Mann akribisch geschaffen hatte.
Die Pandemie hat das Land im Würgegriff, die Opernhäuser werden geschlossen. Die Zukunft ist ungewiss, so auch die Verlängerung ihres Vertrages.
Im Garten bleibt sie nicht lange alleine. Zuerst läuft ihr ein Hund zu, den sie kurzerhand Styx nennt. Und bald taucht ungefragt ein Gärtner auf. Dieser bringt das überwuchernde Idyll wieder in Form. Und auch Madame Partitur erfährt einen Wechsel. Es wird ein Neuanfang in vielerlei Hinsicht, trotz dem Festhalten an Vergangenem. Die Erinnerungen mögen sich nicht immer als wahr darstellen, vermischen sich mit ihren Gefühlen und bieten uns LeserInnen einen wunderbaren Mix aus Realem und Phantastischem.
Loslassen, die Kraft zu verändern, der Mut auf ein neues Leben. Dazwischen die Liebe zur Oper, zum Garten. All das verwebt Jürgen Bauer mit viel Insiderwissen zu einem herrlichen literarischen Potpourri, raffiniert inszeniert, mit einer wohl gewürzten Prise an Humor und Streitbarkeit der Protagonistin.
Natürlich ist auch der gewählte Name „Styx“ des zugelaufenen Hundes Programm. So auch wie der Garten selbst, als Sterben und Neubeginn im Wechsel.
Die Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann.
Ganz große Leseempfehlung!