Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Forschungsarbeit werde ich mich auf das chinesische Phänomen „Subdivided Housing“ (i.F. SDH) beziehen, welches das Leben und Überleben auf engem Raum beschreibt. Raum wird hier als etwas Kleines und Ungemütliches beschrieben, jedoch als etwas Lebensnotwendiges definiert. So möchte ich untersuchen, ob das Praktizieren von SDH ein resultierendes Phänomen der Urbanisierung ist und wie es die Stadt verändert und prägt. In China und in Hongkong ist „Subdivided Housing“ ein sehr präsentes Phänomen. Durch die 150 Jahre der Kolonialisierung oder vielmehr der Endkolonialisierung hatte Hongkong die Möglichkeit in nur sehr kurzer Zeit zu expandieren, zu einer der großen Wirtschaftsmächte und zu einer der dicht bevölkertsten Städte der Welt heranzuwachsen. Auch wenn Urbanisierung auf der ganzen Welt zu erkennen ist, kämpft Hongkong mit einem weiteren Problem, der geografischen Beschaffenheit. Da Hongkong nur eine Fläche von ca. 1.104km2 Land bebauen konnte wuchs die Stadt mehr in den Himmel als in die Breite. Im Laufe des rapiden Bevölkerungswachstums in Hongkong wurde Obdachlosigkeit und der fehlende Lebensraum zu einem ernsthaften und gesellschaftlichen Problem, da es galt ca. 7 Millionen Menschen auf dieser kleinen Fläche unterzubringen. Die Obdach- und Mittellosen blieben während des wirtschaftlichen Erfolgs ein eher „unsichtbarer“ Teil in den Augen der Mainstreamgesellschaft und der entscheidungsfällenden Politiker. Infolgedessen entstand aus der Not der Obdach- und Mittellosen ein Geschäft für Regierung und Bauunternehmen in Form des Bauens von „Subdivided Housing“.