Von Autorin Manuela Lewentz stammt die Krimi-Reihe um die Kommissarin Jil Augustin. In ihrem neuesten Werk „Suche Mann zum Renovieren“ spielt die Suche nach der großen Liebe eine wichtige Rolle.
Lottes neue Kolumne für eine Frauenzeitschrift beschäftigt sich mit dem Thema „Kontaktanzeige“. Klar,
dass es Lotte selbst ausprobieren muss. Kein geregeltes Einkommen, kein Mann, Schulden, Freundin Ina…mehrVon Autorin Manuela Lewentz stammt die Krimi-Reihe um die Kommissarin Jil Augustin. In ihrem neuesten Werk „Suche Mann zum Renovieren“ spielt die Suche nach der großen Liebe eine wichtige Rolle.
Lottes neue Kolumne für eine Frauenzeitschrift beschäftigt sich mit dem Thema „Kontaktanzeige“. Klar, dass es Lotte selbst ausprobieren muss. Kein geregeltes Einkommen, kein Mann, Schulden, Freundin Ina bringt die Probleme auf den Punkt. Es muss sich dringend in Lottes Leben etwas ändern. Da kommt eine unerwartete Erbschaft wie gerufen. Lotte rätselt, warum die mondäne Lydia Lowere ihr etwas vermacht hat. Ihre Mutter will sich partout nicht dazu äußern.
Lottes Treffen mit ihrer Freundin Ina läuft anders als erwartet. Inas Vorwürfe zerstören die angenehme Atmosphäre. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Lotte erzählt. Leider wurden in den Roman zahlreiche Perspektivwechsel eingebaut. Unter anderem kommen auch die Freundinnen Ina und Karin in der Ich-Perspektive zu Wort. Der Aufbau des Romans erweist sich als Fehler. Die Geschichte gewinnt durch die Perspektivwechsel nicht, im Gegenteil. Nicht das einzige Manko. Sprache und Dialoge wirken unnatürlich, oft holprig und gestelzt. Das Wort „Sogleich“ kommt häufig vor und wirkt wie „hegen“ altmodisch. Die Charaktere haben keine Tiefe und entsprechen fast alle den Klischees. Interessant ist das Rätsel um Lydia Lowere und Dr. Breggele. Leider wird es nicht ausgespielt. Der Plot hat viele Schwächen. Es fehlt an Raffinesse, Pepp, Humor und mitreißenden Ereignissen. Selbst ein mit Spannung erwartetes Date von Lotte verpufft in Altbekanntem. Fast alles ist vorhersehbar. Es gibt nur sehr wenige Überraschungen. Auch ist so manche Handlung von Lotte ist nicht nachvollziehbar. Die ausgeprägte Naivität passt nicht zu ihr. Als eine 42jährige gestandene Frau lässt sich Lotte nicht nur von ihren Freundinnen und Bekannten viel zu viel gefallen. Durch die Kontaktanzeigen bekommt die Geschichte einen realen und aktuellen Touch, plätschert aber trotzdem weiter unaufregend und leidenschaftslos dahin. Ein kleines Highlight ist Lottes Postbote, der immer wieder auftaucht. Wäre er mit mehr Persönlichkeit ausgestattet wurden und hätte ungewöhnliche Aktionen gestartet, hätte das der Geschichte etwas Pfiff geben können. Das sehr gelungene, kreative Cover schürt viel zu große Erwartungen für den Inhalt. Eine lockere Sprache mit viel mehr Witz hätte der Geschichte gut getan. So bleibt sie vom Unterhaltungswert her auf unterstem Niveau. Und das obwohl Lotte sympathisch ist. Das Thema Chaosqueen hätte ruhig noch mehr ausgebaut werden können. Im letzten Drittel fügt sich alles plötzlich zu einem anderen Bild zusammen. Die Liebe geht äußerst seltsame Wege.
Cover und Titel verströmen Witz und Humor. Die Farbwahl passt gut zu einem Frühlings- oder Sommerbuch. Sehr schade, dass der Inhalt mit dem Cover überhaupt nicht mithalten kann. „Suche Mann zum Renovieren“ ist eines der wenigen Bücher, bei denen es schwer fällt, bis zum Ende durchzuhalten. Einen Schmunzler gibt es zum Schluss. Der tröstet auch nicht mehr.