Genuss und kontrollierter Gebrauch von Suchtmitteln wie beispielsweise Alkohol gehören heute zu den selbstverständlichen Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In den letzten zwanzig Jahren ist die Kompetenz im Umgang mit modernen Medien hinzugekommen. Auch wenn Suchtentwicklungen eine starke gesellschaftliche, soziale und familiäre Komponente haben, besteht zumeist eine individuell verstehbare und einer Intervention zugängliche Psychodynamik. Neben allen bewährten pädagogischen und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen ist daher ein grundsätzlicher psychodynamischer Zugang besonders bei schweren komorbiden Fällen von großer Bedeutung für das Gesamtverständnis und die Therapieplanung. Dr. med. Oliver Bilke-Hentsch, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (FMH), Vertrauensarzt (SGV, MBA), ist Chefarzt bei der Modellstation SOMOSA in Winterthur. Er ist Mitautor der S3-AWMF-Leitlinien 'Alkohol und Tabak' und Mitbegründer der OPD-KJ.
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