Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Sulla, Sprache: Deutsch, Abstract: Fällt der Begriff Feindschaft oder gar Erzfeindschaft, so könnte ein historisch gebildeter Mensch sogleich an Personenpaare wie Stalin und Trotzkji oder Saladin und Richard Löwenherz denken. Aber auch die Antike bietet einige Beispiele. Als eine der erbitternsten Gegnerschaften gilt in der späten römischen Republik die Beziehung zwischen Gaius Marius, dem siebenfachen Konsul und dem „dritten Gründer Roms“1 und Lucius Cornelius Sulla, dem ‚dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae’. Doch wie stand es wirklich um diesen Konflikt, von welcher Natur war er und ab wann kann man von einer Feindschaft, einer ‚inimicitia’, der beiden Persönlichkeiten sprechen? War es ein rein individueller Konflikt aufgrund persönlicher Aversionen, fand eine Interessensüberschneidung statt oder handelte es sich sogar um einen Stellvertreterkonflikt, in dem beide Repräsentanten verschiedener politischer Gruppierungen waren? All diese Fragen sollen in der vorliegenden Untersuchung geklärt werden. Hierfür bietet es sich an, die beiden Protagonisten gegenüberzustellen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und wichtige Epochen und Stationen ihrer Lebensläufe zu vergleichen. Daraus folgen im Einzelnen nach weitgehend chronologischer Ordnung deren Herkunft, deren Rolle im ‚Bellum Iugurthinum’, ihr Wirken in den Germanenfeldzügen, die innenpolitische Karriere und schließlich der Konflikt um den Oberbefehl gegen Mithridates. Innerhalb dieser Episoden sind vor allem diejenigen Passagen von Interesse, bei denen die zwei Protagonisten aufeinander trafen und es zu Interaktion kam. Als Quellen für diese Untersuchung dienen in erster Linie die Parallelbiographien Plutarchs, welche - soweit bekannt – die umfangreichsten erhalten Quellen über Marius und Sulla darstellen. Außerdem sollen auch Sallusts ‚Bellum Iugurthinum’, eine äußerst detaillierte Darstellung, welche leider nur einen kleinen Zeitabschnitt abdeckt, und die Geschichtswerke von Appian, einem Geschichtsschreiber aus Alexandria, und Velleius Paterculus, einem eher wenig bekannten Chronisten, welcher unter Tiberius schrieb, Berücksichtigung finden und den Plutarschen ‚Vitae’ gegenübergestellt und mit diesen verglichen werden. [...] 1 Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 27,5.