Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: „Stell dir vor, es gibt eine Schule, in der du selbst entscheiden darfst, ob du am Unterricht teilnehmen willst oder nicht. Stell dir vor, es gibt eine Schule, in der Kinder nicht weniger Rechte als Erwachsene haben. Stell dir vor, es gibt eine Schule, in der sich niemand in deine persönlichen Angelegenheiten einmischt, wenn du das nicht willst. In der du das ausdrücken darfst, was du fühlst, ohne überlegen zu müssen, ob es dazu irgendwelche Erwachsenenvorschriften gibt. In der du von alleine lernst, auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen. In der du inmitten vieler anderer Menschen ganz einfach du selbst sein kannst…“ (Appleton, M.: Summerhill- Kindern ihre Kindheit zurück geben. 2000. S. IX) Die englische Privatschule Summerhill, gegründet 1921 von A. S. Neill, lebt uns diesen Traum seit mehr als 80 Jahren vor. Dort haben Kinder die Möglichkeit, sich ohne Vorschriften seitens der Erwachsenen frei zu entfalten. Vielmehr sind sie den Erwachsenen sogar in allen Belangen gleichgestellt. Die Kinder machen ihre eigenen Gesetze und sie sind es auch, welche bei Verstößen gegen diese ihre Mitschüler richten. Weiterhin werden die Kinder nicht gezwungen am Unterricht teilzunehmen. Sie entfalten sich somit unbeeinflusst von Moralvorstellungen. Die Schüler bekommen die Möglichkeit ihren Bedürfnissen nachzugehen und auch ihre Sexualität frei auszuleben. Sie entwickeln in Eigenregie ihre Vorstellung von Religion und Moral, eignen sich somit auf natürliche Weise an, ihr Leben und Lernen selbst zu regulieren. Ich möchte nun in den ersten beiden Abschnitten dieser Arbeit einen genaueren Blick auf Neills pädagogisches Konzept und den Alltag in Summerhill werfen, um dann im dritten Teil das Phänomen Summerhill einer kritischen Analyse zu unterziehen, denn mir drängen sich Fragen auf wie: •Kann diese Art von Schule funktionieren? •Leben die Kinder Summerhills nicht auf einer Insel in mitten der Wirklichkeit? •Wird ihnen genug akademische Bildung zuteil? •Haben die Kinder später überhaupt eine Chance sich in die Leistungsgesellschaft zu integrieren? Meine Absicht ist es nun zu ergründen, ob Neills Konzept der freien Schule funktioniert oder pädagogische Utopie ist.