Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.08.2005Strategie im Management
Lehren aus der chinesischen Kriegskunst
Werner Schwanfelder: Sun Tzu für Manager. Die 13 ewigen Gebote der Strategie. Campus-Verlag, Frankfurt 2004, 248 Seiten, 19,90 Euro.
Zwar ist das Wirtschaftsgeschehen kein Krieg. Dennoch geht es im Wettbewerb zwischen Unternehmen oftmals um schonungslose Auseinandersetzungen, bei denen es zumindest Sieger und Verlierer gibt. Die Manager sollten daher - so lautet die Quintessenz dieser leicht lesbaren Schrift - wie Feldherren agieren. Sie sollten ausgewogen unter Berücksichtigung aller Erkenntnisse über Gegner, Umstände und eigene Ressourcen die richtigen Strategien entwickeln und diese konsequent in Handlungen umsetzen. Bei der Strategieentwicklung kann ein Rückgriff auf alte Weisheiten der Kriegskunst inspirierend sein. So wird in der betriebswirtschaftlichen Strategieliteratur immer wieder gerne Bezug genommen auf bekannte Militärstrategen.
Der Buchautor Werner Schwanfelder ist bei seinen geschäftlichen Reisen nach China auf eine schon 2500 Jahre alte Schrift des erfolgreichen Feldherrn Sun Tzu gestoßen, der im Königreich Wu lebte. Diese zählt in Asien bis heute zu den meistgelesenen Werken unter Managern und Politikern. Sun Tzu hat 13 Gebote der Kriegskunst niedergeschrieben, die - wenn man sie angemessen auf das strategische Handeln von Unternehmen projiziert - nichts von ihrer Aktualität verloren haben. So empfiehlt er, eine kriegerische Auseinandersetzung gründlich zu planen und vorzubereiten, mit den eigenen Ressourcen sorgsam unter Berücksichtigung der wahren Kosten umzugehen, einzuschätzen, ob und wann ein Angriff aussichtsreich ist, Risiken zu reduzieren und das eigene Handeln für den Gegner unberechenbar zu machen, die Bedingungen des Kampfes zu diktieren und dabei die Schwächen des Gegners entschlossen anzugreifen. Des weiteren rät der weise Feldherr zu besonderer Vorsicht bei der Anwendung extremer Mittel (Feuer) sowie zum gezielten Aufbau eines Informationsvorsprungs (durch Spione), um langwierige und teure Schlachten zu vermeiden.
Es ist dem Autor gelungen, diese einfach klingenden Gebote, die indes keineswegs leicht zu praktizieren sind, auf das Handeln von Unternehmen zu übertragen. Er stellt sie in das Umfeld einer fiktiven Fahrradfabrik AG, die vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Marktumfeldes ihre Strategie neu justieren muß, um Umsatz- und Ergebnisrückgängen vorzubeugen. Insgesamt bietet das Buch eine unterhaltsame, anregende Lektüre für den Manager, der auf dem Interkontinentalflug über Vor- und Nachteile der Wettbewerbsstrategien seines Unternehmens nachdenkt - aber auch über sein eigenes Führungsverhalten.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lehren aus der chinesischen Kriegskunst
Werner Schwanfelder: Sun Tzu für Manager. Die 13 ewigen Gebote der Strategie. Campus-Verlag, Frankfurt 2004, 248 Seiten, 19,90 Euro.
Zwar ist das Wirtschaftsgeschehen kein Krieg. Dennoch geht es im Wettbewerb zwischen Unternehmen oftmals um schonungslose Auseinandersetzungen, bei denen es zumindest Sieger und Verlierer gibt. Die Manager sollten daher - so lautet die Quintessenz dieser leicht lesbaren Schrift - wie Feldherren agieren. Sie sollten ausgewogen unter Berücksichtigung aller Erkenntnisse über Gegner, Umstände und eigene Ressourcen die richtigen Strategien entwickeln und diese konsequent in Handlungen umsetzen. Bei der Strategieentwicklung kann ein Rückgriff auf alte Weisheiten der Kriegskunst inspirierend sein. So wird in der betriebswirtschaftlichen Strategieliteratur immer wieder gerne Bezug genommen auf bekannte Militärstrategen.
Der Buchautor Werner Schwanfelder ist bei seinen geschäftlichen Reisen nach China auf eine schon 2500 Jahre alte Schrift des erfolgreichen Feldherrn Sun Tzu gestoßen, der im Königreich Wu lebte. Diese zählt in Asien bis heute zu den meistgelesenen Werken unter Managern und Politikern. Sun Tzu hat 13 Gebote der Kriegskunst niedergeschrieben, die - wenn man sie angemessen auf das strategische Handeln von Unternehmen projiziert - nichts von ihrer Aktualität verloren haben. So empfiehlt er, eine kriegerische Auseinandersetzung gründlich zu planen und vorzubereiten, mit den eigenen Ressourcen sorgsam unter Berücksichtigung der wahren Kosten umzugehen, einzuschätzen, ob und wann ein Angriff aussichtsreich ist, Risiken zu reduzieren und das eigene Handeln für den Gegner unberechenbar zu machen, die Bedingungen des Kampfes zu diktieren und dabei die Schwächen des Gegners entschlossen anzugreifen. Des weiteren rät der weise Feldherr zu besonderer Vorsicht bei der Anwendung extremer Mittel (Feuer) sowie zum gezielten Aufbau eines Informationsvorsprungs (durch Spione), um langwierige und teure Schlachten zu vermeiden.
Es ist dem Autor gelungen, diese einfach klingenden Gebote, die indes keineswegs leicht zu praktizieren sind, auf das Handeln von Unternehmen zu übertragen. Er stellt sie in das Umfeld einer fiktiven Fahrradfabrik AG, die vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Marktumfeldes ihre Strategie neu justieren muß, um Umsatz- und Ergebnisrückgängen vorzubeugen. Insgesamt bietet das Buch eine unterhaltsame, anregende Lektüre für den Manager, der auf dem Interkontinentalflug über Vor- und Nachteile der Wettbewerbsstrategien seines Unternehmens nachdenkt - aber auch über sein eigenes Führungsverhalten.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
22.08.2005, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Strategie im Management: "Eine unterhaltsame, anregende Lektüre."
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sehr instruktiv findet Robert Fieten dieses Buch über erfolgreiches Management, das auf Lehren aus 2500 Jahre alten Kriegskunst des chinesischen Feldherrn Sun Tzu basiert. Angemessen auf das strategische Handeln von Unternehmen projiziert, haben Sun Tzus 13 Gebote der Kriegskunst nach Ansicht Fietens nichts von ihrer Aktualität verloren. Sun Tzu empfehle etwa, eine kriegerische Auseinandersetzung gründlich zu planen und vorzubereiten, mit den eigenen Ressourcen sorgsam unter Berücksichtigung der wahren Kosten umzugehen, Risiken zu reduzieren und das eigene Handeln für den Gegner unberechenbar zu machen. Fieten lobt Schwanfelders gelungene Anwendung dieser einfach klingenden, aber keineswegs leicht zu praktizieren Gebote auf das Handeln von Unternehmen. Das Resümee des Rezensenten: "Insgesamt bietet das Buch eine unterhaltsame, anregende Lektüre für den Manager, der auf dem Interkontinentalflug über Vor- und Nachteile der Wettbewerbsstrategien seines Unternehmens nachdenkt - aber auch über sein eigenes Führungsverhalten."
© Perlentaucher Medien GmbH
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Strategie im Management
"Eine unterhaltsame, anregende Lektüre." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.08.2005)
"Eine unterhaltsame, anregende Lektüre." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.08.2005)