Am Beginn des 21. Jahrhunderts sind die gesellschaftlichen Konsequenzen neuer Formen der Sammlung, Verwendung und Vernetzung von Daten zur Überwachung und Beeinflussung von Menschen und Gruppen noch nicht vollends absehbar. Mit den Surveillance Studies können die Bedingungen und Diskurse von Sicherheit, Überwachung und Kontrolle im Rahmen einer interdisziplinären Forschungsinitiative analysiert werden. Verschiedene Pespektiven werden hier einführend dargestellt. Beiträge aus der Rechtswissenschaft, der Kriminologie, der Geographie, Soziologie und Kunstgeschichte zeigen, welche unterschiedlichen Perspektiven es gibt, um die komplexen und folgenreichen Zusammenhänge der Surveillance zu verstehen oder zukünftige Entwicklungen einzuschätzen. Die verschiedenen Perspektiven ergänzen sich zu einem Gesamtbild, welches die Strukturen und Feinheiten dieser Entwicklungen deutlich macht. Die Beiträge gehen dabei auf grundsätzliche Probleme bei der Analyse von Überwachung aus ihrer jeweiligen Sicht ein und bieten so eine kompakte Übersicht über ein spezifisches, in dieser Hinsicht neues Forschungsfeld. Weiterhin zeigen sie, wie vielschichtig der Einfluss der von Überwachungtechnologien und Kontrolldiskursen auf unser tägliches Leben tatsächlich ist. Als einführende Texte bieten die versammelten Beiträge einen Ausgangspunkt für weitere Analysen und Diskussionen - vor allem jenseits aller akademischen Debatten.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Der von dem Kriminologen Nils Zurawski herausgegebene Band führt kundig in das im angelsächsischen Raum florierende Forschungsgebiet der "Surveillance Studies" ein und zeigt dabei, dass Überwachung kein rein technologisches Thema sondern ein allumfassendes soziales Phänomen ist, lobt der Rezensent Dietmar Kammerer. So differenzieren die im Band enthaltenen Aufsätze gängige Schlagworte und zeigen etwa, dass eine auf den ersten Blick monolithisch erscheinende Überwachungspraxis sich bei genauerem Hinsehen aus einem Konglomerat verschiedener Teilpraktiken darstellt, die einzeln abgewogen sein wollen. Kammerer zeigt sich durchaus angetan von der Gründlichkeit und Abgeklärtheit, mit der die in diesem Band versammelten Aufsätze ans Thema herangehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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