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Am Nachmittag hat sie ihr Abschlusszeugnis bekommen. Am Abend fordert Jiri, ihr Freund, dass jetzt sofort geheiratet wird. Aber Susi wünscht sich einen Mann, den sie anerkennt und der sie auch anerkennt. Sie hat ihre Erfahrungen und sie weiß nicht, ob Jiri der Richtige ist. Spannend schildern Hildegard und Siegfried Schumacher die Ehe von Susis Eltern und ihre sechs Liebesbeziehungen. Wie soll sich Susi entscheiden? LESEPROBE: "Bist du verrückt, so hier reinzukommen!", unterbrach er sie. Susi sah seinen entsetzten Blick, sah, wie er seinen Bademantel vom Stuhl riss und überwarf. "Bin ich…mehr

Produktbeschreibung
Am Nachmittag hat sie ihr Abschlusszeugnis bekommen. Am Abend fordert Jiri, ihr Freund, dass jetzt sofort geheiratet wird. Aber Susi wünscht sich einen Mann, den sie anerkennt und der sie auch anerkennt. Sie hat ihre Erfahrungen und sie weiß nicht, ob Jiri der Richtige ist. Spannend schildern Hildegard und Siegfried Schumacher die Ehe von Susis Eltern und ihre sechs Liebesbeziehungen. Wie soll sich Susi entscheiden? LESEPROBE: "Bist du verrückt, so hier reinzukommen!", unterbrach er sie. Susi sah seinen entsetzten Blick, sah, wie er seinen Bademantel vom Stuhl riss und überwarf. "Bin ich hässlich?", fragte sie und wippte leicht mit dem Fuß, so dass das goldne Kettchen aufblinkte. Marc bemerkte es nicht. "Wenn Ma das mitbekommt!" "Ma schläft", sagte Susi. "Hast du eine Ahnung! Geh, sonst kriegen wir Ärger!" "Du auch?", fragte sie. "Ma ist in dem Punkt eigen. Ich darf sie nicht enttäuschen." Marc knotete den Gürtel seines Mantels zu. "Wenn sie uns hier so findet, du verstehst..." "Nein", sagte Susi. Sie wippte herausfordernder mit dem Fuß. Marc sah auf das Goldkettchen. "Im Haus meiner Eltern! Wie stellst du dir das vor!" "Ja, was stellst du dir eigentlich vor?", fragte Susi. "Denkst du, ich will dich fressen?" "Ma ist eigen in den Dingen." "Ich auch", sagte Susi. "Du wiederholst dich!" "Sie hat dich eingeladen..." "Wie meine Vorgängerinnen", fiel sie ihm ins Wort. "Nicht so laut!" Er hob tatsächlich einen Finger an die Lippen. Wie ein Schulanfänger stand der große Marc da. Kaum zu glauben, dass er unterm Licht des Strahlers ihr Verlangen geweckt hatte. "Schreib fleißig weiter deine Gedichte", sagte Susi. Sie hatte sich wieder völlig in der Gewalt. Kühl bis ans Herz hinan... Irgendwo hatte sie es gelesen. "Übrigens", sagte sie und hob als Alibi die Tasche mit ihrem Waschzeug, "übrigens bin ich nur gekommen, um zu fragen, ob du das Bad jetzt zu benutzen gedenkst." Unhörbar, wie sie gekommen war, öffnete sie die Tür, drehte sich noch einmal um und sagte leise: "Armer Junge." Genauso unhörbar schloss sie die Tür hinter sich und hatte das Bild vor Augen, wie Marc hilflos am Tisch stand.
Autorenporträt
Hildegard und Siegfried Schumacher Siegfried Schumacher wurde am 9. August 1926 in Oderberg/M. geboren, wo er auch die ersten vier Grundschulklassen besuchte. 1937 zogen seine Eltern nach Bad Freienwalde, wo er das Gymnasium mit dem Notabitur abschloss. 1943 wurde er zur Marine einberufen. Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft wurde er Neulehrer. Hildegard Schumacher wurde am 10. September 1925 in Eberswalde geboren. Sie besuchte die Lehrerbildungsanstalt und arbeitete seit 1964 als Lehrerin. Hildegard und Siegfried Schumacher heirateten 1947. Beide studierten am Institut für Literatur "Johannes R. Becher" in Leipzig und lebten seit 1962 als freischaffende Künstler in Bad Freienwalde. Gemeinsam schrieben sie Kinder- und Jugendbücher und gründeten 1964 in Bad Freienwalde und im Bezirk Frankfurt/Oder Zirkel schreibender Schüler, die immer noch bestehen. Ihre Bücher erreichten insgesamt eine Auflage von 1,6 Millionen, in über 3 Millionen Anthologien sind Beiträge von ihnen enthalten. Am 27. April 2003 verstarb Hildegard Schumacher. Siegfried Schumacher lebt gemeinsam mit der Familie seiner Tochter in Bad Freienwalde und ist Ehrenbürger seiner Heimatstadt. Die Allgemeine Förderschule Angermünde trägt seit 2003 seinen Namen. Hidegard und Siegfried Schumacher erhielten den Alex-Wedding-Preis, den Kleist-Preis der Stadt Frankfurt/Oder und den Kunstpreis der FDJ.