Wie man einen Thriller schreibt wer wüsste das besser als die Meisterin des subtilen Terrors und der Banalität des alltäglichen Schreckens? Patricia Highsmith lässt sich über die Schulter schauen, sie hat ein Werkstattbuch geschrieben für alle, die selbst schreiben oder nur wissen wollen, warum sie vom Werk dieser Autorin so gefesselt sind.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.05.2013Suspensetraining mit
Patricia Highsmith
Kein strenger Ratgeber, keine Nachhilfestunde für Krimi-Autoren – was Patricia Highsmith in ihrem Buch über „Plotting and Writing“ von Suspense bietet, ist ein Flanieren durchs eigene Werk, durch Jahrzehnte erfolgreichen, aber auch mühsamen Roman- und Geschichtenschreibens. Erinnerungen an Spontanes, Verzwicktes, Gewagtes, von den allerersten in der Realität gefundenen Ideenkeimen – eine Erregung auslösend „ähnlich der Freude an einem guten Gedicht“ – bis zum fertigen Buch.
Praktisches – die ersten Sätze, Plotverdichtung – grenzt immer ans Poetische in diesem Buch, eine Choreografie der Zwänge und Freiheiten, der Anstrengungen und Glücksgefühle. „Es ist“, zitiert sie die Tänzerin Martha Graham, „eine eigenartige Mischung von Können, Gespür und Rücksichtslosigkeit – sowie jenem unfassbaren Etwas, das man Selbstvertrauen nennt.“ Ein Selbstvertrauen, das dennoch – überraschend bei einer so souveränen Autorin – immer auf kritische, unerbittliche Lektoren hörte: „Am Ende aller Streichungen – manche in Schwarz, und dann, beim zweiten Mal, in Rot – waren auf einigen Seiten nur drei Zeilen stehen geblieben.“ FRITZ GÖTTLER
Patricia Highsmith:
Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt.
Aus dem Englischen
von Anne Uhde.
Diogenes, Zürich 2013.
167 Seiten, 9,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Patricia Highsmith
Kein strenger Ratgeber, keine Nachhilfestunde für Krimi-Autoren – was Patricia Highsmith in ihrem Buch über „Plotting and Writing“ von Suspense bietet, ist ein Flanieren durchs eigene Werk, durch Jahrzehnte erfolgreichen, aber auch mühsamen Roman- und Geschichtenschreibens. Erinnerungen an Spontanes, Verzwicktes, Gewagtes, von den allerersten in der Realität gefundenen Ideenkeimen – eine Erregung auslösend „ähnlich der Freude an einem guten Gedicht“ – bis zum fertigen Buch.
Praktisches – die ersten Sätze, Plotverdichtung – grenzt immer ans Poetische in diesem Buch, eine Choreografie der Zwänge und Freiheiten, der Anstrengungen und Glücksgefühle. „Es ist“, zitiert sie die Tänzerin Martha Graham, „eine eigenartige Mischung von Können, Gespür und Rücksichtslosigkeit – sowie jenem unfassbaren Etwas, das man Selbstvertrauen nennt.“ Ein Selbstvertrauen, das dennoch – überraschend bei einer so souveränen Autorin – immer auf kritische, unerbittliche Lektoren hörte: „Am Ende aller Streichungen – manche in Schwarz, und dann, beim zweiten Mal, in Rot – waren auf einigen Seiten nur drei Zeilen stehen geblieben.“ FRITZ GÖTTLER
Patricia Highsmith:
Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt.
Aus dem Englischen
von Anne Uhde.
Diogenes, Zürich 2013.
167 Seiten, 9,90 Euro.
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