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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: gut, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nibelungenlied, welches häufig als „Klassik des Mittelalters“ apostrophiert wird, gehört zu den Hauptwerken der höfischen Literaturperiode zwischen 1170 und 1230. Der höfische Heldenepos erzählt die Geschichte über Helden der germanischen Vorzeit, die zwei Erzählstoffe - die Geschichte von Siegfrieds Tod und von dem daraus resultierenden Untergang der Burgunden im Hunnenreich – zu einer zusammenhängenden Handlung verbindet. Die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: gut, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nibelungenlied, welches häufig als „Klassik des Mittelalters“ apostrophiert wird, gehört zu den Hauptwerken der höfischen Literaturperiode zwischen 1170 und 1230. Der höfische Heldenepos erzählt die Geschichte über Helden der germanischen Vorzeit, die zwei Erzählstoffe - die Geschichte von Siegfrieds Tod und von dem daraus resultierenden Untergang der Burgunden im Hunnenreich – zu einer zusammenhängenden Handlung verbindet. Die Einordnung des Nibelungenliedes als höfischer Heldenepos lässt erkennen, wie hoch man das Höfische in diesem Heldenroman einstuft. Die Entstehung der Nibelungensage um 1200, gleichzeitig mit der Entwicklung der höfischen Ritterdichtung und des Minnesangs Hartmanns, Reinmars, Morungens oder Walthers, färbte immens auf die stilistische Gestaltung des Romans ab. Der anonyme Dichter, der seinen Standort in der höfisch- ritterlicher Welt hatte, musste sich bei der Verfassung des Nibelungenepos von vornherein auf die Wünsche und Erwartungen eines höfischen Rezipientenkreises einstellen und die Regeln des höfischen Zusammenlebens in den altheroischen Stoff der Nibelungensage mit einfließen lassen. Eine Stilisierung des Nibelungenstoffes im ritterlichen Geiste der Stauferzeit war gefordert, denn der mittelalterliche Epiker dichtete ebenso wie die Lyriker im Auftrag der höfischen Gesellschaft. Somit ist auch zu verstehen, warum das Nibelungenlied ein ausgeprägtes Interesse an zeremonieller Regelung des gesellschaftlichen Verkehrs, höfischen Umgangsformen und Ritualen zeigt. Das Epos ist angefüllt von symbolischen Handlungen: Die Helden weinen und lachen, erröten vor Glück oder Zorn, küssen sich zu Begrüßung, als Zeichen fester Verbundenheit; die Botenempfänge, die Aufnahme von Festen, Abschiede, Tischordnungen, auch die Anreden sind geregelt und voller Bedeutungen. Alles vollzieht sich nach den Konventionen der symbolischen Kommunikation und will als solche auch verstanden werden.