Zentralen Begriffen seiner Philosophie wie Symbol, symbolische Prägnanz, symbolische Ideation oder Symbolcharakter der Wahrnehmung ist Ernst Cassirer bei der Vorbereitung des dritten Teiles der »Philosophie der symbolischen Formen« weit umfangreicher nachgegangen, als in diesem 1929 erschienenen Werk zu erkennen ist. Das belegen die beiden ersten Texte in diesem Band aus den Jahren 1926/27: »Praesentation und Repraesentation« und »Praegnanz, symbolische Ideation«. Er enthält außerdem zwei Vorträge von 1935/36 zum Zusammenhang von Denken und Sprache, Sprache und Wahrnehmung, Alltagssprache und Wissenschaftssprache («?ortrag: Symbolproblem« und »Vom Einfluss der Sprache auf die naturwissenschaftliche Begriffsbildung«? sowie als Beilagen die Vorlesungsmitschrift »Grundprobleme der Sprachphilosophie« (1922) und den Londoner Vortrag »Über Sprache, Denken und Wahrnehmung« von 1927. Besonderes Gewicht kommt dem umfangreichen Text »Ausdrucksphänomen und 'Wiener Kreis'« zu. Er entstand in den Jahren 1935/36 im Zuge der Recherchen für die Vorlesung »Probleme der Kulturphilosophie« in Göteborg und enthält eine intensive Auseinandersetzung mit dem Positivismus Rudolf Carnaps und Moritz Schlicks. Trotz der Abgrenzung vom Physikalismus und der Argumentation für eine nichtphysikalische Objektivität in der Kulturwissenschaft bekennt sich Cassirer zu den ethischen Zielen und Ansprüchen des 'Wiener Kreises'.