Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,6, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Thematisches Proseminar ( Deskriptive Grammatik), Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die syntaktische Ebene des Deutschen näher, so fällt einem auf, dass nicht jeder deutsche Satz nach dem gleichen Prinzip aufgebaut wird, sondern von seiner Konzeption her betrachtet durchaus different gebildet werden kann. So können in der deutschen Sprache verschiedene „Wörter“ innerhalb eines „Satzes“ durchaus an unterschiedliche Positionen gesetzt werden, ohne immer die Bedeutung des Satzes zu verändern. Jedoch ist diese Umstellung der einzelnen „Wörter“; in wie weit man diese syntaktischen Bausteine als Wörter bezeichnen kann werde ich später noch weitergehend erläutern, einigen Regelungen unterworfen und daher nicht völlig beliebig. Dass es solche Regelungen im Deutschen geben muss, welche die Wortstellungen deklarieren, lässt sich anhand eines einfachen Beispiels bildhaft veranschaulichen. (i) Der Junge liest ein Buch. (ii) Liest der Junge ein Buch? (iii) Ein Buch liest der Junge. (iv) *Buch ein der Junge liest. Betrachtet man sich nun diese 4 Sätze ein wenig näher, so bemerkt man schnell, dass die vierte Möglichkeit der „Wortumstellungen“ völlig ungrammatikalisch und daher auch relativ sinnlos bezüglich der semantischen Bedeutung dieses Satzes ist. Die ersten 3 Umformungen dieses Satzes jedoch verändern nicht direkt dessen Bedeutung und sind zu dem grammatikalisch richtig. Anhand dieses kleinen Beispiels wird deutlich, dass innerhalb der deutschen Sprache, wie zu Beginn dieser Arbeit beschrieben, nicht alle Wörter beliebig vertauscht werden können. Es hat den Anschein, als könnte man im Deutschen nur ganze „Satzstücke“, die so genannten „Syntaktischen Einheiten“ innerhalb eines Satzes verschieben und diesen unterschiedliche Positionen zuweisen. So stellen in unserem Beispiel hier [Der Junge] [liest] [ein Buch] drei unterschiedliche Konstituenten dar, welche den Satz bilden. Diese Konstituenten können nur als syntaktische Einheit behandelt werden und auch nur als Einheit verschoben werden, ohne die Grammatikalität eines Satzes zu verändern. Betrachten wir nun die Konstituente [liest] ein wenig genauer innerhalb unseres Beispieles, so müssen wir feststellen, dass sie durch das Umstellen des Satzes eigentlich nur 3 unterschiedliche Positionen innerhalb eines grammatikalisch richtigen Satzes einnehmen kann. [...]