Was bekommt man zu sehen, wenn die Theologie ihre Beobachtungen mit systemtheoretischen Begriffen und Unterscheidungen vollzieht? Die hier versammelten Aufsätze gehen davon aus, dass die Theologie gut daran tut, sich systemtheoretisch zu beobachten und zu beschreiben. Dazu ist es notwendig, ihre Grundbegriffe zu sondieren und umzuschreiben. Es ist von Wahrheit auf Sinn, von Bewusstsein auf Kommunikation, von Einheit auf Unterscheidung und von Dogmatik auf Reflexion umzustellen. Damit ändert sich der frame für theologische Einsichten. Insbesondere der Bezug auf Sinn als Grundbegriff der Theologie ermöglicht aktuell tragfähige Anschlusskommunikation. Sollte die Theologie dagegen keine sinnhaften Anschlüsse in der gesellschaftlichen Kommunikation mehr findet, dürfte sie auf längere Sicht verschwinden. Die einzelnen Beiträge erkunden den Gebrauch der System/Umwelt-Theorie nach Niklas Luhmann für Themen wie Christologie, Pastoraltheologie und Qualitätsentwicklung in der Kirche. Für die Theologie als Reflexionstheorie der Religion - als eine Form der Beobachtung zweiter Ordnung -lässt sich fragen, ob sie auf diese Weise noch einmal von vorne anfangen kann. Am Ende ist der Beobachter überrascht, was er theologisch zu sehen bekommt, wenn er Theologie systemtheoretisch vollzieht. Es sind Einsichten darunter, von denen er vorher nicht einmal wusste, dass er sie zu sehen bekommen kann.
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