Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Klassische Philologie), Veranstaltung: Tacitus, Dialogus de oratoribus, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll Tacitus’ Dialogus de oratoribus, der vermutlich 102 n. Chr. veröffentlicht worden ist, näher untersucht werden. Mit dem Dialogus reiht sich Tacitus in eine lange Tradition ein und greift das beliebte Thema des Verfalls der Beredsamkeit am Übergang von der Republik zur Kaiserzeit auf. Autoren wie Velleius Paterculus, Cicero, Quintilian, Seneca d. Ä., Seneca d. J., Petron, Persius, Iuvenal und Ps.-Longinus haben sich bereits eingehend mit theoretischen Abhandlungen über die Rhetorik befasst. In der hier im Mittelpunkt stehenden zweiten Messallarede (dial. 28,1-35,5) versucht Messalla, die Gründe und Ursachen für den Niedergang der Beredsamkeit zu erforschen. Nach Williams gab es drei Erklärungsansätze für den Verfall: “There was the explanation in terms of morals; there was the explanation in terms of political change; and there was the explanation that posited a fundamental law of growth followed by inevitable decline.” Messalla widmet sich in seiner Rede dem moralisch-pädagogischen Erklärungsversuch, der an manchen Stellen eine gewisse thematische Nähe zu den beiden Schriften De causis corruptae eloquentiae und der Institutio oratoria von Quintilian zugeschrieben werden kann. Zunächst soll auf den Aufbau des Gesamtdialogs mit der Vorstellung und Stellung der teilnehmenden Personen innerhalb des Dialogs eingegangen werden, und vor allem Messallas zweite Rede in den Gesamtkontext eingeordnet werden. Nach einer Gliederung soll eine gründliche Interpretation dieser Rede angefertigt werden, die besonders Messallas Argumentationsstruktur, Standpunkt und Ansichten beleuchten soll.