Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem um 1350 von Taddeo Gaddi geschaffenen Fresko im Refektorium von Santa Croce in Florenz. Das von Giorgio Vasari zunächst Giotto zugeschriebene Werk bedeckt die gesamte westliche Giebelwand des Innenraumes bis zu den Dachschrägen und zeigt über einer lebensgroßen Abendmahlszene im Zentrum eine Kreuzigung als Baum des Lebens, umgeben von vier kleineren Bildfeldern mit Heiligengeschichten. Im Folgenden sollen die genannten Darstellungen eingehend beschrieben werden, bevor eine gesonderte Untersuchung der bildimmanenten Raum- und Perspektivkonstruktion folgt. Im Besonderen will ich dabei die eine narrative Sukzession erzeugenden Bildelemente erschließen und deren Wirkung auf den Betrachter im Verhältnis zum erzeugten Bildraum untersuchen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse schließt sich zu guter Letzt ein Vergleich mit anderen Florentiner Abendmahlsfresken der Zeit an, woraufhin ein abschließendes Resümee die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst. Eine besondere malerische Qualität sieht ganz offenbar bereits Giorgio Vasari im Refektoriumsfresko von Santa Croce, das er in seinen Viten dann auch Gaddis Lehrer und Unterstützer Giotto zuschreibt. Unter richtiger Zuschreibung wird den Fresken seit der Umwandlung des Refektoriums in einen Ausstellungsraum 1884 erneut gesteigerte Aufmerksamkeit zu teil, die sich vor allem in der Auseinandersetzung mit der zentralen Kreuzigungsdarstellung als Baum des Lebens äußert. Die 2000 erschienene Dissertation Stefanie Felicitas Ohligs zu Florentiner Refektorien ergänzt die bisherigen Analysen zum Abendmahlsfresko als auch insbesondere zum Baum des Lebens durch eine Untersuchung des Verhältnisses zwischen biblischer Überlieferung und tatsächlicher Umsetzung durch Taddeo Gaddi. Weiterhin finden sich Erwähnungen in Überblickswerken zur Malerei der Zeit oder zu Santa Croce . Wobei eben dort mit der Baroncelli- und der Castellani-Kapelle als Werke Taddeo Gaddis sowie mit der Bardi- und der Peruzzi-Kapelle als Werke Giottos oder seiner Werkstatt in der Stiftskirche prominentere Werke meist im Zentrum der allgemeinen wie auch der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit stehen. Was nicht zuletzt auch der leichteren Zugänglichkeit der Kapellen geschuldet sein dürfte, während das Refektorium im einst für Laien nicht zugänglichen Bereich des baulichen Komplexes angesiedelt ist.
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