Mit , Die Telefonistinnen-Tage des Zweifels " ist der zweite Teil der Triologie von Nadine Schojer erschienen.
Schon der erste Teil hat mich so sehr begeistert, daher war ich ganz gespannt, wie es mit den Frauen , die in der Telefonzentrale der Versicherung Pering arbeiten in Köln im Jahr
1948 /1949weiter geht. Der zweite Teil setzt die Geschichte ohne Zeitsprung nahtlos fort. Sicherlich…mehrMit , Die Telefonistinnen-Tage des Zweifels " ist der zweite Teil der Triologie von Nadine Schojer erschienen.
Schon der erste Teil hat mich so sehr begeistert, daher war ich ganz gespannt, wie es mit den Frauen , die in der Telefonzentrale der Versicherung Pering arbeiten in Köln im Jahr 1948 /1949weiter geht. Der zweite Teil setzt die Geschichte ohne Zeitsprung nahtlos fort. Sicherlich könnte man dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch für den größeren Genuss und das noch bessere Verständnis empfehle ich , mit dem ersten Teil ,, Stunden des Glücks" beginnen.
Schon nach wenigen Sätzen war ich wieder mittendrin im Leben der jungen Frauen , die nicht nur Arbeitskolleginnen sind , sondern vielmehr Freundinnen. Jede für sich hat ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen, aber wenn es einer von ihnen nicht gut geht, Sorgen und Probleme hat oder Hilfe benötigt, sind sie sofort füreinander da.
In der Versicherung stehen Veränderungen an. Der neue Generaldirektor will expandieren, ein neues Gebäude mit dekorativem Springbrunnen soll Pering über die Kölner Grenzen hinweg wachsen und bekannter werden lassen. Da ist für eine zuvor zugesagte Gehaltserhöhung für die Telefonistinnen kein Geld mehr da. Das geht gar nicht, findet Charlie und fordert die Kolleginnen auf , sich zu wehren, schließlich verrichten sie die anstrengende Arbeit und das Leben wird auch immer teurer. Außerdem möchten sie sich ab und an etwas leisten und die neue Lebensfreude beim Tanzen gehen genießen.
Auch im privaten Leben sind einige Schwierigkeiten zu überwinden. Gisela hat in Anton von Siebenthal ein neues Glück gefunden, doch ihr Sohn Peter macht ihr große Sorgen. Nach seinem Unfall kommt er mit seiner Prothese nur schwer zurecht und außerdem wartet er noch immer hoffnungsvoll auf die Rückkehr von seinem Vater. Wird Gisela ihn nach sovielen Jahren ohne Nachricht für tot erklären lassen, damit sie mit Anton die Zukunft planen kann?
Während Hanni weiterhin ihre Angersbacher Handschuhe fertig, in der Telefonzentrale arbeitet und auch noch ständig im Büdchen von ihrem Vater aushelfen muß, träumt sie noch immer von dem britischen Soldaten Dean , der sie bei ihrer Verabredung im Café hat sitzen lassen. Wird sie ihn doch noch irgendwann wiedersehen? Würde ihr Vater eine Bekanntschaft oder Liebe zu einem verhassten Engländer akzeptieren?
Julia , die Jüngste in der Gruppe , hat einen Verehrer, von dem sie ab und an, ein Päckchen auf ihrem Platz vorfindet. Wer das wohl sein mag ? Wird er sich zu erkennen geben und ihr Herz erobern?
Charlie versucht das Herz von Dr Michael Claßen zu gewinnen, auf den sie schon länger ein Auge geworfen hat. Helfen ihr dabei die zufälligen Schwächeanfälle , für die er in die Versicherung gerufen wird?
Erna behält am Empfang wie gewohnt den Überblick über alle Tratschereien und Gerüchte. Nachdem sie sich länger gewehrt hat , begleitet sie die jüngeren Freundinnen zum Tanzen ins ,,Heaven", wo sich überraschenderweise wohl fühlt und ein wenig vergessen kann , daß sie noch immer nichts von ihren Sohn Theo gehört hat, obwohl der Krieg schon seit 3 Jahren zuende ist.
Nadine Schojer hat mich mit ihrem hervorragend flüssigen und bildhaften Erzählstil sofort wieder in das Leben der Telefonistinnen mitten nach Köln entführt. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich konnte mich wieder nur sehr schwer von dem Buch lösen. Die Seiten flogen nur so dahin. Schon im ersten Teil habe ich die Protagonistinnen liebgewonnen, daher ist es eine große Freude, noch tiefer in ihr Leben einzutauchen, ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre Freude und Glück zu erleben. Ihr Zusammenhalt ist so schön und großartig. Bei einigen Momenten hätte ich mich am liebsten schützend vor sie gestellt und tröstend in den Arm genommen. Zu gerne wäre ich mit ihnen im Heaven tanzen gewesen und hätte Buttercremetorte im Café verspeist.
Die Lebensverhältnisse in den Nachkriegsjahren sind absolut authentisch und lebendig dargestellt. Die Handlungsorte, die Wohnungen und die Kleidung sind äußerst bildhaft beschrieben, so daß ich mir alles genauestens vorstellen konnte. Due Frauen haben in den Familien nicht viel zu sagen, obwohl sie in den Jahren zuvor alles alleine schaffen mussten. Da ist es nur verständlich, daß sie für ihre Anerkennung und Gleichberechtigung aufbegehren und kämpfen. Die Freundinnen machen in diesen Zeiten eine spannende Entwicklung durch, besonders Charlie hat mich beeindruckt. Von der verwöhnten Tochter zur Kämpferin.
Nicht nur das letzte Kapitel lässt mich ganz gespannt auf den dritten Teil ,, Verbindungen fürs Leben " warten, der am 23. Dezember 2024 erscheinen wird.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese hervorragende Geschichte, die mich absolut begeistert hat. Taucht gefühlvolll und ereignisreich in das bewegende Leben der Telefonistinnen ein.