Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Es hat mich nach Hamburg in die Achtziger und in das heutige Venedig entführt.
Annika führt ein glückliches und gediegenes Leben in Lübeck. Sie hat ein Schreibwarengeschäft mit angeschlossener Papierwerkstatt, in der sie Karten entwirft
und herstellt. Das Geschäft hat sie von ihrem Schwiegervater übernommen, ihr Mann Hendrik unterstützt…mehrEs ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Es hat mich nach Hamburg in die Achtziger und in das heutige Venedig entführt.
Annika führt ein glückliches und gediegenes Leben in Lübeck. Sie hat ein Schreibwarengeschäft mit angeschlossener Papierwerkstatt, in der sie Karten entwirft und herstellt. Das Geschäft hat sie von ihrem Schwiegervater übernommen, ihr Mann Hendrik unterstützt sie im Laden, die meiste Zeit widmet er jedoch dem Anbau von Slow flowers auf einem Acker am Stadtrand von Lübeck.
Eines Morgens kommt die siebzehnjährige Luzie in Annikas Laden, sie kauft Sekundenkleber. Nur wenige Meter vom Geschäft entfernt klebt sie sich damit auf eine belebte Kreuzung in der Altstadt und verursacht ein Verkehrschaos. Als Annika sieht, wie aggressiv die Autofahrer reagieren, hat sie einen Flashback und sieht sich als junges Mädchen im Gedränge, von Polizisten in Schutzmontur umgeben. Spontan setzt sie sich neben Luzie auf die Straße, und nach kurzer Zeit werden sie von der Polizei mitgenommen. Am Abend dürfen sie nach Hause, und Annika bietet Luzie an, bei ihr zu übernachten. Hendrik lebt umweltbewusst, für die Aktivitäten der letzten Generation hat er jedoch nur wenig Verständnis. Zornig verlässt er die Wohnung.
Als Luzie am nächsten Morgen weg ist und Annika erfährt, dass in Hamburg eine Klimademonstration stattfinden soll, beschließt sie, Luzie in Hamburg zu suchen. Luzie erinnert sie an ihre Jugendfreundin Milena. Milena ist damals in Hamburg gestorben, und Annika will verhindern, dass auch Luzie Gewalt und Willkür ausgesetzt wird.
Annika findet Luzie unter den Klimaaktivisten, sie nimmt sie mit zur Hafenstraße, wo sie damals in den Achtzigern mit Milena, Matti und vielen anderen gelebt hatte. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass die sechzehnjährige Annika aus einer norddeutschen Kleinstadt zur Hausbesetzerin wurde. Matti war Annikas erste große Liebe, Milena ihre einzige Freundin.
Annika spürt, dass sie Matti finden muss, um die Gespenster der Vergangenheit zu begraben. Matti lebt in Mestre, einem Stadtteil von Venedig. Annika und Luzie steigen in den nächsten Zug nach München und fahren nach Venezia Mestre.
Annika hatte dreißig Jahre lang verdrängt, was genau damals mit Milena passiert ist, sie gab sich die Schuld an Milenas Tod. Erst die Begegnung mit Matti bringt die Erinnerungen zurück. Auch Luzie hat ein Geheimnis, das erst am Ende enthüllt wird.
Es war eine spannende Reise in die Achtziger und ein ereignisreicher Roadtrip nach Venedig. Ich habe sehr viel über die Hausbesetzerszene in der Hafenstraße in Hamburg und die Bewegung der Klimaaktivisten erfahren.
Ich habe Annika sehr gern auf der Reise in ihre Jugend und nach Venedig begleitet. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, der Spannungsbogen blieb bis zum Ende konstant. Das Buch empfehle ich sehr gern weiter.