Der Landwirt Friedrich Hoffmann aus Dresden nahm mit 23 Jahren eine Anstellung als Pflanzer bei der Neuguinea-Kompagnie an und zog in der kolonialen Spätphase im Jahre 1908 in den Bismarckarchipel, seit 1884 Teil der deutschen Kolonie Neuguinea. Neben seiner Arbeit als Pflanzer auf Kokos-, Kaffee- und Kautschukplantagen war Friedrich Hoffmann in den ersten Jahren auch für die gesundheitliche Versorgung der indigenen Arbeiter zuständig. Hoffmann lebte bis zu seiner Ausweisung 1921 durch die australische Mandatsmacht im Bismarckarchipel, unterbrochen nur von einem knappen Jahr "Heimurlaub" 1913/1914, in dem er die Berlinerin Erna Elsner heiratete. Mit ihr und den in Neuguinea geborenen Kindern lebte und arbeitete Hoffmann auch in der schwierigen Zeit des Ersten Weltkrieges auf verschiedenen Inseln des Bismarckarchipels: auf Neumecklenburg (New Ireland), Manus und Neupommern (New Britain). Während seiner 13 Jahre in der Kolonie führte Friedrich Hoffmann ein Tagebuch, in dem er seine Einblicke in die Inselwelt mit ihren Kulturen und Sitten ebenso ausführlich beschreibt wie das koloniale Leben, die Wirtschaftsstrukturen und Handelsgepflogenheiten. Mit viel Humor notiert er seine Eindrücke und Erlebnisse aus einer eher unpolitischen, aber neugierig-aufmerksamen und abenteuerlustigen Perspektive. Das sorgsam edierte und annotierte Tagebuch aus dem Bismarck-Archipel (1908-1921) ist das bislang einzige Zeugnis eines Deutschen, der die Kolonialzeit in Neuguinea auch während des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des deutschen Einflusses erlebte.
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