Berufliche und gesundheitliche Sorgen prägen das Leben der Familien Pringsheim und Mann in den späten 1920er-Jahren. Das Leben Hedwig Pringsheims wird auch in diesen Jahren vor allem von der Familie bestimmt: von der Sorge um die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Tochter Katia Mann, dem Interesse an der literarischen Produktion des Schwieger-"Tommy", dem Unbehagen an der Schriftstellerei des Enkels "Aißi" (Klaus), der immer wieder enttäuschten Hoffnung auf eine erfolgreiche Karriere ihres Sohnes Klaus und der Trauer über den Tod ihrer zwei Schwestern: Else (Juli 1925) und Maria (August 1928). Auch Alfred Pringsheims Gesundheit gibt immer wieder Anlass zur Sorge und zu lang dauernder Pflege. Die gesellschaftlichen Aktivitäten nehmen ab. Es genügt "tout Munich" regelmäßig im Theater oder in der Oper zu treffen. Die politischen Vorgänge verfolgt Hedwig Pringsheim nach wie vor mit Interesse, wobei sie, im Gegensatz zu Alfred, immer sozialdemokratisch wählt. Die rechten Parteien und besonders die Nationalsozialisten sind ihr suspekt. Von ihren ehemaligen Freunden, die sich zunehmend völkisch gebärdeten, distanzierte sie sich. Der Kreis um die Familie Pringsheim wird kleiner.
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»Es ist wunderbar einer so klugen, interessierten Frau mit einem so eigenen Kopf beim Leben zuzuschauen.« (Arno Widmann, Perlentaucher.de, 01.08.2018) »ermöglicht (...) einen faszinierenden Einblick in das großbürgerliche Leben P.s im München der 1920er Jahre« (Kerstin Klein, Germanistik, 2018, Band 59, Heft 1-2) »bietet einen großen kultur- und alltagsgeschichtlicher Ertrag« (Holger Pils, Literatur in Bayer, Heft 135, März 2019)