Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Literatur, Note: sehr gut (1,3), Humboldt-Universität zu Berlin (Seminar für Afrikawissenschaften), Veranstaltung: Proseminar: Einführung in das Studium der afrikanischen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen des Proseminars “Einführung in das Studium der afrikanischen Literatur” beschäftigte sich die Seminargruppe mit Joyce Carys Roman “Mister Johnson” als einem Beispiel für kolonialistische Literatur. Dabei entstanden Diskussionen um die Unterscheidung von kolonialistischer und kolonialer Literatur und den Einfluß des persönlichen Weltbildes der Autorin/ des Autoren auf das literarisch präsentierte Bild. Mich interessiert in diesem Zusammenhang Tania Blixens “Out of Africa” von 1937. Dieses Werk wurde zur Kolonialzeit von einer weißen Farmerin geschrieben und spielt in einer Kolonie. Würde das also schon ausreichen, um es als kolonialistische Literatur zu kategorisieren? Und wie paßt die Einordnung als “kolonialistisch” zu Blixens offensichtlich sehr romantischem und sehnsüchtigen Bild von Afrika? Wie wirkt sich die Position Blixens in der eigenen Gesellschaft auf ihre Sicht der kolonialen Verhältnisse aus? Um diese Fragen in der vorliegenden Arbeit beantworten zu können, beschäftige ich mich eingangs mit Definitionsversuchen kolonialistischer Literatur. Dann gebe ich einen biographischen Überblick über Tania Blixen, um später ihre Position in der Gesellschaft besser einordnen zu können. Anhand ihrer Texte “Jenseits von Afrika” und “Schatten wandern übers Gras” charakterisiere ich ihr Vorstellungen von Europa und Afrika und belege abschließend, daß auch “Jenseits von Afrika” als kolonialistische Literatur einzuordnen ist, trotz seines scheinbar positiven Bildes. Die im Text in Klammern angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf Rudolf von Scholtz’ deutsche Übersetzung von Tania Blixens “Jenseits von Afrika” in der Münchener Ausgabe von 1998. [...]