Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 2,5, Technische Universität Ilmenau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die aus dem Verschmelzen der Medien-, Telekommunikations- und IT-Branchen entstehende Internetökonomie bringt eine wachsende Bedeutung digitaler Güter mit sich. Zur markt- sowie technologiegerechten Entwicklung derartiger digitaler Güter ist ein geeignetes betriebswirtschaftliches Instrumentarium erforderlich. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern das Target Costing hierfür einen zweckmäßigen Ansatz darstellt, welche besonderen Problemstellungen beim Target Costing für digitale Güter auftauchen, welche Methoden und Instrumente dabei das Target Costing unterstützen und in welchem Maße diese auf die Gesamtheit digitaler Güter oder nur auf Teilbereiche anwendbar sind. Dabei wird die Arbeit durch praktische Beispiele begleitet, insbesondere aus dem Internet-Banking-Bereich. Im Ergebnis der Arbeit ist festzustellen, dass das Target Costing ein geeignetes Instrument des Controlling für die markt- und kostenorientierte Gestaltung digitaler Güter darstellt. Wichtig ist hierbei ihr immaterieller Charakter, der eine Aufspaltung in physische Komponenten zum Zwecke der Zielkostenspaltung unmöglich macht, was durch eine Definition der Prozesse als Komponenten gelöst werden kann. Von Relevanz ist ebenso der hohe Fixkostenanteil digitaler Güter, der zu einer erhöhten Sensitivität in Bezug auf die Absatzmenge führt und eine Vollkostenbetrachtung umso wichtiger erscheinen lässt. In der Phase der Zielkostenermittlung lassen sich Zahlungsbereitschaften bei digitalen Gütern auf vielfältige Weise erheben. Eine Differenzierung der Zielpreise ist hierbei viel versprechend. Die Prozesskostenrechnung hat sich als unverzichtbares Instrument zur Zielkostenerreichung herausgestellt. Quality Function Deployment und Product Life Cycle Costing stellen ebenfalls wirkungsvolle Methoden zur Unterstützung des Target Costing für digitale Güter dar. Software-Kostenschätzverfahren wie CoCoMo und Function Points sind hingegen nicht auf alle digitalen Güter anwendbar. Mögliche unterstützende Verfahren wie Benchmarking, Target Investment und Cost Kaizen werden nicht im Rahmen dieser Arbeit abgehandelt. Ebenso außen vor bleibt eine detaillierte Betrachtung des Unsicherheitsfaktors bei der Absatzmenge mittels Sensitivitätsanalysen, Risikoanalysen und des Realoptionsansatzes.
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