Tarifwahl-Biases sind bislang ausschließlich im Business-to-Consumer-Bereich untersucht worden. Viele Konsumenten wählen eine Flatrate, obwohl ihr Rechnungsbetrag in einem nutzungsabhängigen Tarif niedriger wäre (Flatrate-Bias), andere Kunden bevorzugen einen nutzungsabhängigen Tarif, obwohl sie in einer Flatrate weniger zahlen müssten (Pay-per-Use-Bias). Am Beispiel von Mobilfunktarifen analysiert Susanne Stingel die Tarifwahl und Tarifwahl-Biases sowie die Gründe für die Entscheidung bei Geschäftskunden. Aufbauend auf einer theoretisch-konzeptionelle Analyse zeigt sie anhand von Befragungs- und Beobachtungsdaten, welche Tarife von Geschäftskunden gewählt werden und dass Tarifwahl-Biases auch in diesem Kontext auftreten. Flatrate-Biases sind dabei weitaus bedeutender als Pay-per-Use-Biases. Als nachweislich relevante Ursachen identifiziert sie die Einschätzung bzw. Fehleinschätzung der Nutzung und den Versicherungs- sowie den Bequemlichkeitseffekt als weitere Einflussfaktoren. Bei der Relevanz von Taxameter- und Bequemlichkeitseffekt ergeben sich Unterschiede zu bisherigen Erkenntnissen im Business-to-Consumer-Bereich. Abschließend entwickelt die Autorin Handlungsoptionen für das Management von Tarifwahl-Biases.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.