Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Katholische Theologie), Veranstaltung: Das Grundsakrament der Taufe, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Taufe ist ein Sakrament, das zu den drei Initiationssakramenten zählt. Die beiden anderen sind neben jener die Eucharistie und die Firmung. Das bedeutet, dass alle am Anfang eines Prozesses bzw. des menschlichen Weges stehen, der das ganze Leben lang wirksam ist. Bei dem Sakrament der Taufe wird die Entscheidung getroffen, selbst und sichtbar ein Fest auf Gott hin zu richten. Jene steht am Beginn eines Glaubensweges. Die Taufe hat im Neuen Testament verschiedene Bedeutungen. „Sie ist christliche Praxis (Apg 2,38 u. ö.) von Anfang an, sie bedeutet die große Lebenswende durch die Übereignung an Jesus Christus (Mt 28,18 f; Röm10, 9), sie spricht von einer wirksamen Verbindung mit Christus und seinem Schicksal (Röm 6, 2-6), sie ist auf den Glauben angewiesen (Röm 10,9) und wirkt zudem kirchenübergreifend (Apg 2, 41f; Eph 5,25f.).“ Somit steht der Mensch also schon immer in der Relation zu Gott, zu seinem Sohn Jesus Christus und zur Glaubensgemeinschaft, die ihren Ursprung im Volk Israel hat. Im Sakrament der Taufe wird jene Beziehung zu einem wirklichen Geschehen von gegenwärtiger Bedeutung. Sie passiert hier zeichenhaft und es geschieht das, was das Neue Testament „Wiedergeburt“ nennt. Es wird die Begründung christlicher Einheit zwischen den vielen Glaubenden sichtbar, es passiert die Übereignung an Jesus Christus, die Errettung von Sünde, die Illumination durch den Heiligen Geist. Der Christ soll eine Reise antreten, welche die Sehnsucht nach Vollendung und nach dem Heil des Menschen bzw. nach der Gnade Gottes zum Ziel hat. Die Taufe betrifft eine Beziehung, was theologisch dadurch hervorgehoben wird, dass sie die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott begründet. „Das trinitarische Gottesbild ist ein zutiefst von Relationalität und spannungsvollen Beziehungen geprägtes Gottesbild.“ Der Täufling kommt bereits mit Gott, mit Jesus und mit der Gemeinschaft der Glaubenden in Verbindung. Es geschieht Gnade. „Die Nähe Gottes und des anderen Menschen ist uns schon gegeben, bevor wir uns dies bewusst machen. Diese Nähe wird nicht durch uns hergestellt oder vermittelt, sondern geht unserer Existenz voraus.“ Das Entscheidende der urchristlichen Taufe im Gegensatz zur Taufe des Johannes des Täufers, ihrem Vorreiter, ist, dass erstere „auf den Namen Jesu Christi” vollzogen wird. Dazu werden bei Kurt Koch mehrere Bibelstellen des Neuen Testaments angegeben. In Apostelgeschichte 2,38 heißt es: