»Schon wieder die Nazis?«, fragt Adams Mutter, wenn der Vater bereits beim Frühstück einen leidenschaftlichen Vortrag über die Verbrechen des Dritten Reichs hält. Oder im Skiurlaub dem deutschen Ehepaar stolz seine Postkartensammlung zerstörter Synagogen präsentiert. Dass er die Familie dann auch noch regelmäßig zum Israelischen Volkstanz schleift, bringt nicht nur die Mutter zur Verzweiflung. Adam jedoch weiß sich zu retten: Eine echte Berühmtheit zieht in ihren Londoner Vorort, und Adam ergattert ein Autogramm. Bald schreibt er von Sinatra bis Mandela alles an, was Rang und Namen hat, und verfällt einer Leidenschaft, die alles andere in den Schatten stellt. Eine Komödie mit Widerhaken über das Erwachsenwerden, jüdischen Familienirrwitz und das unbedingte Verlangen nach Freiheit.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Gerne lässt sich Rezensent Thomas Schäfer von Adam Andrusier in die Welt der Autogrammsammler mitnehmen. Nicht nur Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Unterschriften Prominenter würden erörtert, auch die danach, wie man die nötigen Kontakte herstellt und wie Tauschmessen funktionieren. Das Ganze, freut sich Schäfer, wird clever mit der anekdotenreichen Familiengeschichte des Autors, eines jüdischen Briten, verwebt, dabei kommt Tragisches wie die Shoah in Verbindung mit neurotisch-lustigen Sammelleidenschaften. Für den Rezensenten eine eindeutige Empfehlung wert, nicht zuletzt, weil Andrusier eine aufregende Persönlichkeit ist, die sogar schon zum Protagonisten in einem Roman von Zadie Smith wurde, wie er zu berichten weiß.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein humorvolles, herzerwärmendes Buch über das Heranwachsen in der Vorstadt, das Fan-Dasein und so vieles mehr. Eine vergnügliche, anrührende Lektüre.« Zadie Smith