Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Technik und Weltpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] So eine weit verbreitete Meinung. Während aber die Industrieländer immer reicher werden, profitieren auch die Entwicklungsländer von diesen technologischen Innovationen. Die Lebenserwartung in den Entwicklungsländern hat sich nach historischen Schätzung von 26 Jahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf durchschnittlich 64 Jahre erhöht. Die Gründe dafür sind bessere Ernährung, sauberes Wasser und vor allem: Der rasante Fortschritt der Medizin. Die technologische Innovation, die einer Impfung für wenige Cent zugrunde liegt, kann Millionen von Menschenleben retten, ein einfaches Antibiotikum bekämpft Krankheiten, die vor wenigen Jahrzehnten mit Sicherheit tödlich geendet hätten. Die grüne Revolution hat seit den 1960er Jahren die weltweiten Getreide-Erträge verdoppelt und beispielsweise die Unternährungsquote in Südasien seit den 1970er Jahren halbiert. Neue Technologien können diese Wirkung aber nur entfalten, wenn sie in die Entwicklungsländer gelangen und dort auch richtig angewendet werden. Länder wie der Kongo oder Angola liegen weit unter dem Durchschnitt der Entwicklungsländer, sei es bezüglich der Lebenserwartung oder des Einkommens der Bewohner. Der Grund sind blutige Konflikte und eine faktisch nicht existierende Staatsmacht; eine Umgebung also, die Investitionen oder Innovationen fast unmöglich macht. In dieser Hausarbeit werde ich unter anderem einen Überblick über die Bedingungen geben, die nötig sind, um Technologie erfolgreich in Entwicklungsländer zu transferieren. Nicht jede Technologie ist für Transfers geeignet, und das Neueste ist oft nicht das Beste für die Bedingungen in der südlichen Hemisphäre. Eine sorgfältige Abwägung zwischen Kosten, Nutzen und Risiken einer Technologie ist nötig, um beispielsweise Fehlinvestitionen oder Umweltschäden zu vermeiden. Nachhaltige Entwicklung ist nur möglich, wenn die Technologien im Empfängerland assimiliert werden. Dazu ist der Aufbau eigener Forschungseinrichtungen nötig, die sich im Idealfall nach und nach von der Entschlüsselung und Anwendung bestehender Technologien eigenen Innovationen zuwenden, wie es zum Beispiel in Südkorea und Taiwan erfolgreich geschehen ist. In einer Fallstudie werde ich Südkorea als Beispiel für gelungenen Technologietransfer genauer untersuchen.
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