Die Telekommunikationswirtschaft ist das Nervensystem der modernen Wirtschafts- und Freizeitgesellschaft in Europa. Dieses Buch behandelt die strategische Rolle der Telekommunikation in der Informationsgesellschaft, präsentiert aktuelle internationale Entwicklungen und diskutiert die zentralen Aspekte einer zukunftsweisenden Deregulierungspolitik sowie Liberalisierungsoptionen in Deutschland und den EU-Partnerländern. Privatisierungsaspekte, das Phänomen internationaler Allianzen und langfristige Internationalisierungstendenzen werden in ihren wirtschaftlichen Bedeutungen analysiert.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.05.1997Wettbewerb mit Minimalregulierung
Telekommunikation - Nervensystem der modernen Wirtschaft
Paul J. J. Welfens/Cornelius Graack: Telekommunikationswirtschaft. Deregulierung, Privatisierung und Internationalisierung. Springer Verlag, Heidelberg/ Berlin 1996, 272 Seiten, 78 DM.
Die Telekommunikation gilt als die Wachstumsbranche schlechthin. Entsprechend heftig wird in den Ländern der Europäischen Union über die Liberalisierung zum 1. Januar 1998 diskutiert. Der schnelle Wandel in der Branche sowie der Standortwettbewerb innerhalb der Europäischen Union führen zu einem hohen Privatisierungs- und Deregulierungsdruck. Für die widerstreitenden Interessen der staatlichen und privaten Unternehmen müssen so schnell wie möglich politische Lösungen gefunden werden.
Eine wissenschaftlich fundierte Hilfe dazu bietet die Analyse der wirtschaftlichen Chancen und ordnungspolitischen Schwierigkeiten von Deregulierung, Privatisierung und Internationalisierung der Telekommunikationswirtschaft, die der Präsident des Europäischen Instituts für internationale Wirtschaftsbeziehungen und Professor an der Universität Potsdam, Paul J. J. Welfens, zusammen mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Cornelius Graack, veröffentlicht hat. Die Autoren fassen unter dem Begriff Telekommunikationswirtschaft den Netzbetrieb, die Telekom-Ausrüstung und die Telekom-Mehrwertdienste zusammen. Die Telekommunikationswirtschaft sei das Nervensystem der modernen Wirtschafts-und Freizeitgesellschaft. "Ein politisch verformtes Nervensystem ist jedoch nicht effizient und ist für internationale Kontaktanbahnungen und Allianzenbildungen wenig geeignet", kritisieren die Autoren die ursprüngliche Vermischung der drei Funktionen des Staates - Unternehmer, Eigentümer und Regelsetzer - im Monopolansatz.
Als strategische Industrie strahlen die Veränderungen in der Telekommunikation vor allem auf informationsintensive Wirtschaftsbereiche wie die Medienwirtschaft oder die Finanzmärkte aus. Die Autoren sind überzeugt: "Langfristig ist Wettbewerb mit Minimalregulierung sinnvoll." Nur dann könne eine effiziente, innovative und international wettbewerbsfähige Telekommunikationswirtschaft entstehen. Entsprechend fordern die Autoren eine möglichst zügige Privatisierung. Denn jetzt gelte es, die Weichen für die Schlüsselbranche Telekommunikation zu stellen, die Wachstum, Export und Beschäftigung wesentlich mitbestimme. Die Autoren rechnen damit, daß sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union durch grenzüberschreitenden Wettbewerb verbessern wird. Europa stärke damit seine Position in der Triade Europa- Japan-Vereinigte Staaten.
HELGA GABRIELE KALT
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Telekommunikation - Nervensystem der modernen Wirtschaft
Paul J. J. Welfens/Cornelius Graack: Telekommunikationswirtschaft. Deregulierung, Privatisierung und Internationalisierung. Springer Verlag, Heidelberg/ Berlin 1996, 272 Seiten, 78 DM.
Die Telekommunikation gilt als die Wachstumsbranche schlechthin. Entsprechend heftig wird in den Ländern der Europäischen Union über die Liberalisierung zum 1. Januar 1998 diskutiert. Der schnelle Wandel in der Branche sowie der Standortwettbewerb innerhalb der Europäischen Union führen zu einem hohen Privatisierungs- und Deregulierungsdruck. Für die widerstreitenden Interessen der staatlichen und privaten Unternehmen müssen so schnell wie möglich politische Lösungen gefunden werden.
Eine wissenschaftlich fundierte Hilfe dazu bietet die Analyse der wirtschaftlichen Chancen und ordnungspolitischen Schwierigkeiten von Deregulierung, Privatisierung und Internationalisierung der Telekommunikationswirtschaft, die der Präsident des Europäischen Instituts für internationale Wirtschaftsbeziehungen und Professor an der Universität Potsdam, Paul J. J. Welfens, zusammen mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Cornelius Graack, veröffentlicht hat. Die Autoren fassen unter dem Begriff Telekommunikationswirtschaft den Netzbetrieb, die Telekom-Ausrüstung und die Telekom-Mehrwertdienste zusammen. Die Telekommunikationswirtschaft sei das Nervensystem der modernen Wirtschafts-und Freizeitgesellschaft. "Ein politisch verformtes Nervensystem ist jedoch nicht effizient und ist für internationale Kontaktanbahnungen und Allianzenbildungen wenig geeignet", kritisieren die Autoren die ursprüngliche Vermischung der drei Funktionen des Staates - Unternehmer, Eigentümer und Regelsetzer - im Monopolansatz.
Als strategische Industrie strahlen die Veränderungen in der Telekommunikation vor allem auf informationsintensive Wirtschaftsbereiche wie die Medienwirtschaft oder die Finanzmärkte aus. Die Autoren sind überzeugt: "Langfristig ist Wettbewerb mit Minimalregulierung sinnvoll." Nur dann könne eine effiziente, innovative und international wettbewerbsfähige Telekommunikationswirtschaft entstehen. Entsprechend fordern die Autoren eine möglichst zügige Privatisierung. Denn jetzt gelte es, die Weichen für die Schlüsselbranche Telekommunikation zu stellen, die Wachstum, Export und Beschäftigung wesentlich mitbestimme. Die Autoren rechnen damit, daß sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union durch grenzüberschreitenden Wettbewerb verbessern wird. Europa stärke damit seine Position in der Triade Europa- Japan-Vereinigte Staaten.
HELGA GABRIELE KALT
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