Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1.0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus hat in den vergangenen Jahren stets zugenommen. Man denke hierbei nur an Al Qaida oder den sogenannten Islamischen Staat (IS). Untersuchungsgegenstand dieses Essays ist jedoch nicht der islamistische Terrorismus, sondern die Darstellung des Zusammenhangs von Terrorismus und massenmedialer Berichterstattung am Beispiel der Rote(n) Armee Fraktion in der Bundesrepublik Deutschland. Diese vor allem in den 1970er und 1980er Jahren aktive linksextremistische Terrororganisation wirkte durch die Verübung terroristischer Akte in Kombination mit gezielter Propaganda, zu deren Verbreitung sie sich die Massenmedien zu Nutze machte. Am Beispiel der RAF wird exemplarisch eine symbiotische Beziehung zwischen dem Terrorismus und den Medien aufgezeigt, wie sie auch heute noch in Bezug auf die aktuelle terroristische Bedrohung Gültigkeit besitzt. Ferner ergeben sich für zeitgenössische Terroristen durch die weltweite Vernetzung des Internets Möglichkeiten, von denen die RAF nur hätte träumen können. Die Grundlagen der terroristischen Kommunikation sind jedoch gleich geblieben, denn der Terrorist sucht seinen Erfolg primär in der massenmedial unterstützten psychologischen Wirkung. Daraus ergibt sich ein funktionaler Zusammenhang, da die terroristische Tat auf Vermittlung angewiesen ist und somit zunehmend auf die Arbeitsweise und Möglichkeiten der modernen Kommunikationsindustrie ausgerichtet wird. Walter Laqueur hat es pointiert formuliert, indem er sagt: „The media are the terrorist’s best friend. The terrorist’s act by itself is nothing, publicity is all.”