Der Teufel ist eine schillernde Figur in dem kosmischen Drama, das das Johannesevangelium erzählt. Florian Theobald untersucht seine Darstellung und Charakterisierung. Er zeigt auf, dass der Teufel hier zweimal besiegt werden muss: Der Tod Jesu entmachtet ihn zwar auf kosmischer Ebene, aber auf psychologischer Ebene wirkt er weiterhin im Menschen. Dies geschieht in dreierlei Hinsicht: Auf kognitiver Ebene beeinflusst er das menschliche Bewusstsein durch die Macht der Lüge. Dies hat zur Folge, dass die Menschen in ethischer Hinsicht den Willen des Teufels tun im Glauben, dem Willen Gottes zu entsprechen. Schließlich verursacht er im emotionalen Bereich Hass, Aggression, Furcht vor dem Tod und Trauer. Dieses Wirken wird erst durch den Heiligen Geist überwunden, der es so den Jüngern ermöglicht, an Jesu Sieg über den Teufel teilzuhaben.Einleitend bietet Theobald eine Übersicht über die Geschichte der Teufelsvorstellung im Alten Testament in den Schriften des frühen Judentums sowie auf Paulus und den Synoptikern. Theobald zeigt, dass der Teufel hier nicht nur als Widersacher Gottes auftritt, sondern auch als Funktionsträger der göttlichen Herrschaft.So lässt sich das Buch auch als eine faszinierende Geschichte des Teufels und seiner Wandlungen in der frühen jüdischen und christlichen Tradition lesen.
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