Kathryn Warner erreichte London über Newcastle und York um genau 13.24 Uhr. Sie wartete, bis der Zug stand, wuchtete den großen Koffer aus dem Gepäcknetz - wobei ihr ein junger Mann mit schulterlangen Haaren freundlich behilflich war - und ging zum Ausgang. Die Tür zu ihrem Abteil stand bereits offen. Einen Augenblick lang blieb sie auf dem obersten Trittbrett stehen und atmete tief die quirlige Bahnhofsatmosphäre ein. Sie zögerte, ihren Fuß hinunterzusetzen. Fast schien es ihr, als befände sich eine unsichtbare Mauer vor ihr, und vor dieser Mauer hatte sie aus ungewissen Gründen Angst. "Na los, worauf warten Sie noch?" drängte hinter ihr jemand unfreundlich. Sie wandte den Kopf. Ein älterer, dicker Herr, dessen rotes Gesicht auf einen zu hohen Blutdruck schließen ließ, stand hinter ihr. In seinen kleinen Schweinsaugen blitzte es zornig. "Ja, natürlich, Verzeihung", stotterte Kathryn Warner verwirrt, und dann machte sie den entscheidenden Schritt. Für einen Augenblick schwindelte es ihr. Der Koffer machte sich selbständig, rutschte ihr aus der Hand und krachte auf den Bahnsteig. Er war nicht mehr der Neuste, und die Verschlüsse funktionierten nicht mehr richtig. Der Koffer platzte auf. Gottlob fielen nur wenige Wäschestücke heraus. Kathryn Warner mußte sich an dem Waggon abstützen...
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