Aus den klassischen systemischen Begriffen wie Rückkopplung, Autopoiesis und Konstruktivismus ergibt sich ein Denkmodell, das auf soziale Problemlagen ein neues Licht wirft und neue theoretische wie praktische Blickwinkel eröffnet. Klienten sind hier nicht mehr diejenigen, die als Problemträger gesehen werden, sondern alle, die in Beziehung mit Menschen stehen, die als problematisch bezeichnet werden oder ihre Lage als problematisch erleben. Bei dieser Betrachtung zeigt sich, dass soziale Probleme grundsätzlich in Gemeinschaftsarbeit ununterbrochen neu erzeugt werden. Probleme bleiben nur so lange erhalten, wie Menschen und Einrichtungen, die mit dem Problem zu tun haben, sich in gleicher Weise verhalten wie bisher. Verändert aber irgendein Teil sein bisheriges Verhalten, so ist der Auflösung des Problems Tür und Tor geöffnet. Diese Veränderung kann ebenso bei Betreuern, Institutionen oder Familienmitgliedern beginnen wie beim indizierten Klienten. Soziale Arbeit ist keine moralische Instanz, sondern eine sozialstaatliche Funktion, die zum Recht aller Staatsbürger und Staatsbürgerinnen auf soziale Absicherung beiträgt.In dem Buch wird dieses systemische Denkmodell anhand vieler Beispiele erläutert. Berichte aus der Praxis helfen, das Modell in den therapeutischen und beraterischen Arbeitsalltag zu integrieren.