Zum 80. Todestag von Ernst Toller (1893–1939) widmet sich TEXT+KRITIK der ganzen Breite seiner schriftstellerischen Produktion, die nicht nur in enger Verbindung zur Politik, sondern auch zu den modernen Massenmedien steht. Der Schriftsteller Ernst Toller ist im kollektiven Gedächtnis vor allem als Autor von Stücken wie "Masse Mensch" und "Hinkemann" sowie der Selbstbiografie "Eine Jugend in Deutschland" präsent. Was er darüber hinaus an literarischen Werken gescha?en hat, ist dagegen weitgehend in Vergessenheit geraten. Untersucht werden neben den erwähnten Texten die Gedichte, die proletarischen Massenfestspiele, die Arbeiten für Rundfunk und Kino, die Reiseberichte und die Aufzeichnungen zum Spanischen Bürgerkrieg sowie die Briefe, die jüngst gesammelt ediert wurden. Außerdem enthält das Heft eine auf den neuesten Forschungsstand gebrachte Chronik zu Leben und Werk und eine kommentierte Auswahlbibliografie. Ergänzt wird die Publikation durch den Abdruck zweier Texte, die in der Toller-Philologie bisher unbekannt waren: die Erzählung "Tagebuch eines seltsamen Mädchens" und das Szenarium "Krieg – Frieden", sowie durch Jan Wagners Übersetzung von W. H. Audens Epitaph "In Gedenken an Ernst Toller".