"Souverän bewegt er sich zwischen den Gattungen und Stilen und folgt dabei offenbar nur einer einzigen Grundregel: Leserin und Leser niemals zu langweilen, vielmehr stets einen komischen Mehrwert zu erzeugen." Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2023 Gerhard Henschels (*1962) autobiografisch angeregte Martin-Schlosser-Romanreihe wurde von der FAZ als "faszinierendste[r] Zyklus der deutschen Gegenwartsliteratur" bezeichnet. Das Projekt umfasst das ehrgeizige Ziel, sich bis an die Gegenwart des Autors heranzuschreiben. Dafür gibt es nicht nur einen genauen Zeitplan, sondern auch ein akribisch geführtes Archiv. Im Genre des Kriminalromans ist Henschel ebenfalls ein 'Serientäter', wobei seine Krimis immer auch Gattungsparodien sind. Die Sprach- und Kulturkritik erweist sich ebenso wie die kommentierte Zitatcollage als Konstante in seinem vielschichtigen und vielseitigen Werk. Dessen Spektrum umfasst sprach- und kulturkritische Arbeiten, Satiren, Romane, Lyrik, Zeitreisen, Übersetzungen, Novellen, Fußballbücher und Wandertagebücher. Der Band möchte Gerhard Henschels Werk in seiner Breite würdigen. Neben Studien zu einzelnen Werken oder Romanzyklen gibt es auch werkübergreifende Analysen; zu Wort kommen Weggefährten, Literaturwissenschaftler, Autoren, Journalisten, Lyriker, Übersetzer und ein Filmemacher.
"Dass dieser vielseitige Autor nun vermehrt die Aufmerksamkeit der Literaturwissenschaft auf sich zieht, ist ebenso verständlich wie erfreulich. In Heft 240 der Zeitschrift TEXT+KRITIK finden sich Untersuchungen zu Henschels Schreibprinzip, seinen parodistischen Fähigkeiten und literarischen Vorbildern und Verwandten. Auf die meisten Fußnoten (78!) bringt es ein amüsanter Aufsatz des Filmemachers Wenzel Storch, ohne dem Geheimnis von Henschels immenser literarischer Produktivität auf die Spur zu kommen. Aber das ist auch in Ordnung so."CULTURMAG, 1.2.2023