Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2.0, Universität Trier, Veranstaltung: Proseminar II: Deutsche Zeitschriften nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeit unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg war in Deutschland geprägt von vielfachen Schwierigkeiten. Neben den Anforderungen, die der Wiederaufbau des in Trümmern liegenden Landens seinen Bewohnern stellte, musste Deutschland auch auf geistig kultureller Ebenen einen Neuanfang machen. Dies war nötig, da der totalitäre NS-Staat auch auf diesem Gebiet ein Trümmerfeld hinterlassen hatte. Ein Großteil der geistigen und damit auch der literarischen Elite hatte Deutschland den Rücken gekehrt, teilweise für immer. Ein anderer Teil war in den Deutschen Konzentrationslagern zu Tode gekommen. Eine weitere, weitaus kleinere Gruppe war in Deutschland geblieben und hatte teilweise dort auch weitergearbeitet. Diese Gruppe wird als die „innere Emigration“ bezeichnet, wobei dieser Begriff allerdings nicht genau definiert und daher mit Vorsicht zu verwenden ist. Meine Arbeit befasst sich mit einer Veröffentlichung des Schriftstellers Robert Schneiders, der inneren Emigration zugeordnet wird. Der Text „Fausts Rettung“, der bereits 1946 in der Monatszeitschrift „Das Goldene Tor“ veröffentlicht wurde, verdient es auf mehrere Gesichtspunkte hin untersucht zu werden: Dadurch, dass der Autor während der gesamten NS-Zeit in Deutschland blieb, ist es möglich, dass in seinem Wortschatz und Sprachgebrauch Einflüsse der von den Nationalsozialisten verwendeten Art zu sprechen, zu finden sind. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass in dem Text sprachliche Elemente zu finden sind, die für Schriften der inneren Emigration typisch sind, da Schneider gelang, trotz Zensur durch geschickte Tarnung kritische Werke zu veröffentlichen. Des Weiteren behandelt „Fausts Rettung“ hintergründig die Frage, wie es zu der Katastrophe des Nationalsozialismus kommen konnte, was aus inhaltlicher Sicht interessant sein dürfte, da der Autor das Aufkommen und die Herrschaft der Nationalsozialisten aus nächster Nähe miterlebt hatte. In dieser Arbeit werde ich zu Beginn auf den Hintergrund Reinhold Schneiders eingehen, um dann mit der Analyse des Textes fortzufahren. Dabei werden die benutzten sprachlichen Mittel beschrieben und diese dann, falls möglich, in den Kontext der Sprache der inneren Emigration oder des Nationalsozialismus einzuordnen. Abschließend wird der Text vor dem geschichtlichen Kontext sowie vor dem Hintergrund des Autors eingeordnet.