Die ikonologische Interpretation niederländischer Genremalerei des 17. Jahrhunderts ist eines der fruchtbarsten Forschungsgebiete der jüngeren Kunstgeschichte. Dafür wurden häufig auch aus der Reproduktionsgraphik Genremotive herangezogen, die mit Beischriften versehen waren, ohne daß diese Blätter als Phänomen sui generis untersucht worden wären. Der Verfasser unternimmt den ersten Versuch, diesen Werktyp im Zusammenhang zu analysieren. Ziel ist es, die Gruppe solcher Kupferstiche und Radierungen als ikonographische Einheit darzustellen, ihre Veränderung während des Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei zu zeigen und vor allem die Entwicklung im Verhältnis von Unterschrift und Darstellung nachzuvollziehen.