Am Beispiel der Verarbeitung pronominaler Anaphern wird dargestellt, wie sich bei Kindern zwischen fünf und zehn Jahren die Referenz- und Kohärenzfähigkeit beim Textverstehen entwickelt. Dabei geht es sowohl um die Frage,welche lexikalischen, syntaktischen, semantischen und pragmatischen Informationen den Aufbau einer kohärenten Diskursrepräsentation bestimmen, als auch um die Frage, wie und wann diese Informationen während des Verstehensprozesses von Kindern genutzt werden. Diese Themen werden im Kontext ausgewählter Textverstehensmodelle und empirischer Studien diskutiert. Die Ergebnisse eines durchgeführten Experimentes zeigen, daß die pronominale Referenzfähigkeit drei Entwicklungsebenen durchläuft, auf denen die Kinder jeweils spezifische kognitive Verstehensstrategien verfolgen. Diese Verarbeitungsstrategien werden denen von Erwachsenen kontrastiv gegenübergestellt.
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