Wieder beweist Haig, warum er einer meiner Lieblingsautoren ist. Zwar unterscheidet sich das Buch diesmal vom Aufbau & Inhalt her von seinen anderen, aber das macht es nicht minder gut. Der Schreibstil ist klasse, ehrlich & informativ. Die vielen Zitate aus anderen Werken & von anderen Schaffenden,
finde ich toll & inspirierend. Was den Inhalt des Buches angeht-Es muss erwähnt werden, dass es sich…mehrWieder beweist Haig, warum er einer meiner Lieblingsautoren ist. Zwar unterscheidet sich das Buch diesmal vom Aufbau & Inhalt her von seinen anderen, aber das macht es nicht minder gut. Der Schreibstil ist klasse, ehrlich & informativ. Die vielen Zitate aus anderen Werken & von anderen Schaffenden, finde ich toll & inspirierend. Was den Inhalt des Buches angeht-Es muss erwähnt werden, dass es sich hier um die Perspektive & die Erfahrungen des Autors handelt. Man sollte sich dem bewusst sein & das Buch jetzt nicht als „Bibel“ oder Leitfaden nehmen, wonach man lebt. Denn jeder Mensch ist individuell & das was bei ihm geholfen hat, muss nicht bei anderen genauso sein. Größtenteils konnte ich mich bei diesem Buch wiederfinden. Als jemand, die selber depressiv ist, Selbstreflexion betreibt & alles analysiert, war mir natürlich vieles bereits bewusst & nicht neu. Nichtsdestotrotz ist Matt Haig jemand, der alles endlich mal zu Papier gebracht hat & so eventuell ein paar Menschen zum Nachdenken anregen kann. Bei manchen Dingen stimme ich ihm zu, bei anderen Punkten jedoch nicht. Was mich etwas an dem Buch gestört hat, war, dass es so wirkte, als würde Matt Haig für alle depressive sprechen. Und das ist eben nicht der Fall. Wie bereits gesagt, ist jeder Mensch individuell. Depressionen kommen in verschiedenen Varianten & Schweregraden, werden meist von anderen Psychischen Problemen begleitet. Zudem spielt noch anderes eine Rolle wenn es um die Psyche geht. Gründe für Depressionen & generell psychische Krankheiten sind so unterschiedlich. Man sollte also seine Erfahrungen nicht verallgemeinern. Und das Thema „Einsamkeit“-da widerspreche ich ihm, da ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass man sich selbst eben nicht genug ist. Man benötigt mindestens eine weitere Person, die einem Liebe, Geborgenheit & Support bietet. Grundsätzlich stimme ich Matt Haig zu, dass jeder Mensch das tun sollte, was für einem das Beste ist, unabhängig davon, was andere davon halten. Doch muss ich hier auch anmerken, dass es leichter gesagt ist, als getan. Natürlich wäre es toll in einer idealen Welt zu leben, wo jeder machen & leben kann, wie man will, aber das ist in dieser Welt nicht möglich. Wir sind Sklaven der jeweiligen Staaten & müssen funktionieren. Wir haben alle Pflichten & Regeln an die man sich halten muss, weil die Konsequenzen unschön sind. Man muss sich also unterordnen & teilweise jemand sein, der man nicht ist oder sein will. Dementsprechend kann ich auch hier Haig nicht zustimmen. Leider ist es nicht möglich für jeden genau das Leben zu führen, das zu einem passt. Natürlich gibt es einige Punkte im Buch, die wichtig sind und die ich genauso sehe, wie z.B.: -Diese Welt ist zu oberflächlich & materialistisch eingestellt. Menschen sollten anfangen sich wieder mehr auf das wesentliche zu konzentrieren -Selbstreflexion: Kaum jemand nimmt sich Zeit dafür & lebt einfach vor sich hin & von einem Moment zum Anderen. Alles ist schnelllebig. Das ist schade und sollte sich ändern. - Versuche alles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten & bereue nichts, was geschehen ist. Selbst, wenn es negativ war & dich verletzt hat. - etc. Matt Haig hat bereits vieles im Buch erwähnt. Manches davon kann man annehmen & als Inspiration nutzen. Ich bin froh, dass Matt Haig vieles, was ich selber empfinde in Worte gefasst hat. Nur ist bei mir halt das Problem, dass mir das Buch dadurch kaum einen Mehrwert bietet, weil mir alles bereits bewusst war. Ich hoffe aber, dass viele, die noch nicht an dem Punkt sind & noch nicht so viel Selbstreflexion betrieben haben dazu gebracht werden es zu versuchen oder es weiter betreiben. Es lohnt sich auf jeden Fall. Und eventuell bietet das Buch ein wenig Unterstützung dabei. Doch, wie ich schon gesagt hatte- in diesem Fall sind es die Perspektive & die Erfahrungen vom Autor selber. Wie das eigene „Comfort Book“ dann aussieht & was es beinhaltet ist individuell. Fazit: Ich kann das Buch empfehlen