Eine herausragende Entwicklung im Dialog zwischen Biologie und Theologie besteht in der Erforschung der kognitiven und evolutionären Grundlagen der Religion. Wachsendes Interesse gilt gegenwärtig der positiven Funktion der Religion im Zusammenhang der Evolution und der Ausbildung menschlicher Kultur. Hat die Religion Bedeutung für evolutionäre Anpassungsprozesse? Gibt es eine biologische oder evolutionäre Basis für den religiösen Glauben und die religiöse Lebenspraxis? Falls dies zutrifft: Bestünde darin die Grundlage für eine neue »Wissenschaft« der Religion? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der international renommierte Evolutionsbiologe und Ethnologe Pascal Boyer in dem vorliegenden Band. Religion, so Boyer, kann sich erst auf einem hohen komplexen Niveau der Hirnentwicklung einstellen. Religionen allgemein deutet er als ein hilfreiches Konstrukt des menschlichen Geistes, das dem Menschen in einer spezifischen Lebenssituation Überlebensvorteile verschafft. Boyer spannt somit einen Bogen von der Hirnforschung über die Neurobiologie zur Sprachforschung, Psychologie, Evolutionsforschung bis hin zu den Religionswissenschaften.
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