The first in the hilarious series from Roald Dahl Funny Prize winning author Philip Ardagh and illustrator of The Gruffalo, Axel Scheffler. Mr and Mrs Grunt, who are neither clean nor clever, live with their adopted in fact, abducted son, Sunny, in a donkey-drawn caravan somewhere or other at some time that is a bit like now but not exactly now. Sunny is an odd-looking boy, what with his left ear being higher than his right ear and that kind of sticky-up hair which NEVER goes flat, even if you massage glue into it and then jump on it. Together the unusual family find themselves in frankly improbable but very funny adventures involving bendy railings, double-barrelled shotguns, full-fat yoghurt and, always, a beard of bees.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2014Bumsti
Nonsense pur, Philip Ardaghs
verrücktes Kinderbuch
Welches Kind fragt sich angesichts des seltsamen, unverständlichen Verhaltens der Eltern nicht hin und wieder, ob es vielleicht die falsche Familie ist, in der es lebt. Ob es bei der Geburt zu einer Verwechslung gekommen ist und Vater und Mutter eigentlich Arien Robben und Lady Gaga sind, ob es adoptiert oder von einem anderen Stern auf die Erde gebeamt wurde – oder gar aus einem Vorgarten von der Wäscheleine geklaut. Genauso geht es dem Sohn des Ehepaars Grunz. Im Unterschied zu anderen Kindern allerdings stimmt das sogar, das mit der Wäscheleine. Und damit ist schon klar, dass es in dem Buch Familie Grunz hat Ärger nicht um die übliche Art von erbaulicher Kinder- und Jugendliteratur geht, die den Selbstfindungsprozess des Nachwuchses unterstützen soll.
Sohnemann – so der Name des Helden – wurde von Herrn Grunz für seine Frau geklaut. Und zwar bei einer der sehr seltenen Gelegenheiten, in denen er „zärtlich turteltaubige Gefühle“ für sie empfand. Seitdem zieht Sohnemann mit ihnen in einer Art Wohnwagen umher. Und weil die Grunzens ungern Neues kaufen, trägt er die Mädchenkleider von Frau Grunz – blau gefärbt natürlich. Weil Jungens sich bekanntlich ungern waschen, braucht Sohnemann das nie zu tun. Und weil Jungens ungern ihr Schlafzimmer aufräumen, haben sie ihm keines gegeben. Er muss auf dem Treppenabsatz vor ihrem eigenen schlafen.
Die beiden innerlich und äußerlich ziemlich abstoßenden Alten ärgern sich nicht nur gegenseitig, sondern schlagen überall, wo sie unterwegs sind, auch noch eine Schneise der Zerstörung, der Irritation und des Ärgers in die Landschaft. Dann aber stoßen sie auf den Ex-Metallgeländerhersteller Herrn v. Guuth und dessen Dienstboten – darunter Schuhputzjunge Mimi, die ein Mädchen ist – und v. Guuths Erzfeind, den Ex-Zirkusdirektor Larry Schlecht, sowie dessen Ex-Zirkustruppe und den Ex-Zirkuselefanten Finger(n). Und damit ändert sich einiges. Oder auch nicht. Aber das jedenfalls auf eine so irrwitzige Weise, wie es für Geschichten des britischen Autors Philip Ardagh typisch ist. Was jeweils als Nächstes passiert, ist absurd und abgrundtief albern. Das Spiel mit den Worten in Großbuchstaben ist darüber hinaus SELTSAM, und wieso dann wieder Begriffe kursiv gesetzt sind, erschließt sich nicht intuitiv. Der Text gewinnt dadurch aber irgendwie an irritierender LEBENdigkeit, die Harry Rowohlt mit seiner gewohnt kongenialen Übersetzung ins Deutsche bewahrt. Dazu kommen Zeichnungen von Axel Scheffler, dem Illustrator des Grüffelos.
Ardaghs Humor und Wortschöpfungen wie „Bumsti“ zeigen als Stilmittel auf die Dauer zwar gewisse Abnutzungserscheinungen. Bei Erwachsenen kann beim Lesen eine leichte Ermüdung auftreten. Bei Kindern aber ist das anders. Was einmal mehr beweist: Eltern sollten nicht glauben, sie hätten tatsächlich eine Ahnung davon, was ihr Nachwuchs lustig findet. (ab 8 Jahre)
MARKUS SCHULTE VON DRACH
Philip Ardagh: Familie Grunz hat Ärger. Aus dem Englischen von Harry Rowohlt. Mit Illustrationen von Axel Scheffler. Beltz & Gelberg 2013. 240 Seiten, 12,95 Euro.
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Nonsense pur, Philip Ardaghs
verrücktes Kinderbuch
Welches Kind fragt sich angesichts des seltsamen, unverständlichen Verhaltens der Eltern nicht hin und wieder, ob es vielleicht die falsche Familie ist, in der es lebt. Ob es bei der Geburt zu einer Verwechslung gekommen ist und Vater und Mutter eigentlich Arien Robben und Lady Gaga sind, ob es adoptiert oder von einem anderen Stern auf die Erde gebeamt wurde – oder gar aus einem Vorgarten von der Wäscheleine geklaut. Genauso geht es dem Sohn des Ehepaars Grunz. Im Unterschied zu anderen Kindern allerdings stimmt das sogar, das mit der Wäscheleine. Und damit ist schon klar, dass es in dem Buch Familie Grunz hat Ärger nicht um die übliche Art von erbaulicher Kinder- und Jugendliteratur geht, die den Selbstfindungsprozess des Nachwuchses unterstützen soll.
Sohnemann – so der Name des Helden – wurde von Herrn Grunz für seine Frau geklaut. Und zwar bei einer der sehr seltenen Gelegenheiten, in denen er „zärtlich turteltaubige Gefühle“ für sie empfand. Seitdem zieht Sohnemann mit ihnen in einer Art Wohnwagen umher. Und weil die Grunzens ungern Neues kaufen, trägt er die Mädchenkleider von Frau Grunz – blau gefärbt natürlich. Weil Jungens sich bekanntlich ungern waschen, braucht Sohnemann das nie zu tun. Und weil Jungens ungern ihr Schlafzimmer aufräumen, haben sie ihm keines gegeben. Er muss auf dem Treppenabsatz vor ihrem eigenen schlafen.
Die beiden innerlich und äußerlich ziemlich abstoßenden Alten ärgern sich nicht nur gegenseitig, sondern schlagen überall, wo sie unterwegs sind, auch noch eine Schneise der Zerstörung, der Irritation und des Ärgers in die Landschaft. Dann aber stoßen sie auf den Ex-Metallgeländerhersteller Herrn v. Guuth und dessen Dienstboten – darunter Schuhputzjunge Mimi, die ein Mädchen ist – und v. Guuths Erzfeind, den Ex-Zirkusdirektor Larry Schlecht, sowie dessen Ex-Zirkustruppe und den Ex-Zirkuselefanten Finger(n). Und damit ändert sich einiges. Oder auch nicht. Aber das jedenfalls auf eine so irrwitzige Weise, wie es für Geschichten des britischen Autors Philip Ardagh typisch ist. Was jeweils als Nächstes passiert, ist absurd und abgrundtief albern. Das Spiel mit den Worten in Großbuchstaben ist darüber hinaus SELTSAM, und wieso dann wieder Begriffe kursiv gesetzt sind, erschließt sich nicht intuitiv. Der Text gewinnt dadurch aber irgendwie an irritierender LEBENdigkeit, die Harry Rowohlt mit seiner gewohnt kongenialen Übersetzung ins Deutsche bewahrt. Dazu kommen Zeichnungen von Axel Scheffler, dem Illustrator des Grüffelos.
Ardaghs Humor und Wortschöpfungen wie „Bumsti“ zeigen als Stilmittel auf die Dauer zwar gewisse Abnutzungserscheinungen. Bei Erwachsenen kann beim Lesen eine leichte Ermüdung auftreten. Bei Kindern aber ist das anders. Was einmal mehr beweist: Eltern sollten nicht glauben, sie hätten tatsächlich eine Ahnung davon, was ihr Nachwuchs lustig findet. (ab 8 Jahre)
MARKUS SCHULTE VON DRACH
Philip Ardagh: Familie Grunz hat Ärger. Aus dem Englischen von Harry Rowohlt. Mit Illustrationen von Axel Scheffler. Beltz & Gelberg 2013. 240 Seiten, 12,95 Euro.
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