Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Geister, Gespenster und Phantome in Literatur, Theorie und Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Kritische Analyse und Vergleich vom Roman und der Netflixadaption aus 2018. Southern Gothic ist ein Subgenre der Gothic Literature, das in der amerikanischen Tradition exklusiv vertreten ist. Die Hauptthemen solcher literarischen Werke waren meist eine Mischung aus dem Supernatürlichen, Isolation und Erzeugung von Angst durch Stille. Die meisten dieser Fiktionen, die ihren Ursprung etwa im 18. Jahrhundert fanden, waren Geistergeschichten. Shirley Jackson war eine dieser Autorinnen, die solche Geistergeschichten verwendete, um soziale und häusliche Probleme auszudrücken, für die es keinen Raum im öffentlichen Diskurs gab. "The Haunting of Hill House" markiert den fünften Teil in einer Reihe von sechs Gothic-Romanen und vielen Kurzgeschichten von Shirley Jackson. Seit seiner Veröffentlichung hat der Roman zahlreiche Neuinterpretationen in Film und Fernsehen erfahren. Die erste davon erschien im Jahre 1963 mit dem Titel The Haunting von Robert Wise. Die zweite Verfilmung Jan de Bonts von 1999 versteht sich lediglich als Remake der ersten Verfilmung und nicht als eigenes Aufgreifen des literarischen Stoffes. Die neueste Adaption ist die Miniserie für Netflix von Mike Flanagan von 2018 mit dem gleichnamigen Titel "The Haunting of Hill House". Das Besondere an der Serie ist die Verarbeitung des Stoffes. Obwohl die Serie den gleichen Titel trägt wie der Roman, so haben sie hinsichtlich Narration und Charaktere wenig gemeinsam. Shirley Jacksons Romane haben in der Literaturforschung über die Jahre viel Aufmerksamkeit genossen. Von psychologischen Charakter- und Schauplatzanalysen, Genderfragen und sozialen Milieus, bis hin zu Kritiken von politischer und häuslicher Unterdrückung wurden ihre Fiktionen aus verschiedensten Blickwinkeln analysiert. Es ist daher ein wichtiges Anliegen dieser Arbeit, die neueste Interpretation ihres Werkes unter sorgfältig ausgesuchten Gesichtspunkten mit dem Roman zu vergleichen. Das Haus als eines der Kernmotive beider Erzählungen wird dabei im Fokus der Arbeit stehen, da es aufgrund seiner Facetten sich nicht nur in seiner Natur als das Böse manifestiert, sondern auch Ausdruck persönlicher Identitätsbildung und mütterlicher Nähe ist. Die Forschungsergebnisse von Ljubica Matek werden dabei als Grundlage dienen und bei der Analyse der Motive und Themen exemplarisch herangezogen.