Edward Malone, Reporter für die Daily Gazette, steht schon 1912 vor dem gleichen Problem, wie seine Geschlechtsgenossen 100 Jahre später auch noch: er ist bei seiner heißgeliebten Gladys auf der Kumpelschiene gelandet. Des Weiteren stellt sie dann auch noch klar, dass sie einen ganzen Kerl will,
einen Abenteurer, einen Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht, den klassischen sanften Krieger und…mehrEdward Malone, Reporter für die Daily Gazette, steht schon 1912 vor dem gleichen Problem, wie seine Geschlechtsgenossen 100 Jahre später auch noch: er ist bei seiner heißgeliebten Gladys auf der Kumpelschiene gelandet. Des Weiteren stellt sie dann auch noch klar, dass sie einen ganzen Kerl will, einen Abenteurer, einen Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht, den klassischen sanften Krieger und kein Reporterweichei.
Edward beschließt, sich auf eine Queste zu begeben, die seiner Gladys würdig ist. Er schließt sich daher einer Expedition nach Südamerika an, um Professor Challengers Behauptungen der Lebenden Fossilien (Dinosaurier) auf einem Tafelberg zu belegen oder zu wiederlegen. Drei weiße Männer, zwei Indianermischlinge, ein Neger und drei Indianer machen sich im Juli auf die gefahrvolle Reise durch den Dschungel und nicht alle werden ihn leben wieder verlassen.
Ich war wirklich erstaunt, wie modern und zeitlos dieses Werk ist. Nach diversen Verfilmungen hatte ich eher Steam Punk auf Groschenheftniveau erwartet. Tatsächlich jedoch fand ich ein wissenschaftlich erstaunlich fundiertes Werk vor, bei dessen Lektüre solide Grundkenntnisse in Biologie wünschenswert sind. So sollte man schon einmal von der Weismann-Barriere gehört haben, diverse Prähistorische (Dimorphodon, Iguanodon, Pithecanthropus, Dryopithecus, Phororachos... )und lebende Tiere und Pflanzen (Allamanda, Tacsonia, Ipomaea, Odontoglossum, Lepidoptera ...) bei ihrem lateinischen Namen erkennen.
Die Prämisse, von dem diese Geschichte ausgeht ist so falsch nicht. Der Autor beschreibt im Prinzip etwas, was es in ähnlicher Form tatsächlich gibt: Endemische Arten auf einem Tafelberg. Er übertreibt es ein wenig, indem er diverse Dinosaurier verschiedener Erdgeschichtlicher Epochen auf diesem Berg leben lässt, die Grundidee jedoch ist korrekt. Es gibt sowohl lebende Fossilien als auch Arten, die jeweils nur auf einem speziellen Tafelberg leben.
Die handelnden Personen sind allesamt extreme Originale. Da gibt es zum einen den Erzähler, das Reporterweichei Edward. Professor Challenger ist ein leicht zu reizender Riese, der gerne mal handgreiflich wird und eher durch körperliche Attribute einzuschüchtern als durch Worte zu überzeugen sucht Er ist eine imposantere, aggressivere Sherlock Holmes Variante. Sein Konkurrent Professor Summerlee, bereits 66 Jahre alt, ist eher von der vergeistigten Sorte, die Motten und Schmetterlinge sammelt. Lord John Roxton hingegen ist der klassische Gentleman Abenteurer.
Viele Stellen überraschten mit ob ihrer Aktualität und Modernität.
Doyle ist ein Vertreter Darwins und setzt die Lösung einiger ungeklärter Fragen voraus, die einige Jahre später tatsächlich beantwortet werden:
'We could not'or at least we had not succeeded up to date in making organic life in our laboratories out of inorganic materials.' 1953 löst Stanley Miller dieses Rätsel.
'I say that Mr. Waldron is very wrong in supposing that because he has never himself seen a so-called prehistoric animal, therefore these creatures no longer exist.' ' Ja, es gibt lebende Fossilien. Zwar nicht auf Tafelbergen, aber in der Tiefsee. Den Quastenflosser z. Bsp.
Einige Probleme bestehen aber bis heute:
'Was it possible that in this age of ingenious manipulation photographs could be accepted as evidence?' ' Das Problem besteht bis heute und wurde nicht wirklich geklärt.
Fazit: Von der biologischen Grundidee her korrekt und sehr gut recherchiert. Der Autor übertreibt ein wenig, aber sein wir ehrlich, endemische Frösche und fleischfressende Pflanzen machen deutlich weniger her als Dinosaurier und Affenmenschen. Sehr unterhaltsame Science Fiction mit auch heute noch aktuellen Fragestellungen.
Jurassic Park ist gegen diesen Roman ein billiges Plagiat.