Meinung:
Devon lebt in dem Glauben, dass das Wissen um seine Herkunft andere davon abhalten würde, ihn zu lieben. In diesem Gedankenschema gefangen, versucht er gar nicht erst, eine Bezugsperson zu finden, geschweige denn, seine Zukunft mit einer Partnerin zu planen. Maxines unbändiges Vertrauen
in ihn, führt jedoch dazu, dass er nach und nach mit all seinen Regeln bricht und sein…mehrMeinung:
Devon lebt in dem Glauben, dass das Wissen um seine Herkunft andere davon abhalten würde, ihn zu lieben. In diesem Gedankenschema gefangen, versucht er gar nicht erst, eine Bezugsperson zu finden, geschweige denn, seine Zukunft mit einer Partnerin zu planen. Maxines unbändiges Vertrauen in ihn, führt jedoch dazu, dass er nach und nach mit all seinen Regeln bricht und sein Verteidigungsmechanismus lahm gelegt wird.
Geheimnisse können eine Beziehung belasten, denn wenn der Partner etwas Derartiges spürt, sind die Gedanken, was hinter diesem Verhalten stecken könnte oftmals schlimmer, als es in Wirklichkeit der Fall ist. Devon hütet gleich zwei Geheimnisse. Das für ihn wohl größte Geheimnis, ist das um seine Herkunft. Die Enthüllung hat mich ehrlich gesagt gewundert. Natürlich ist es Ansichtssache, wie man als Außenstehender dazu steht, doch ich persönlich finde es schlimm, dass Devon diesen Hintergrund auf sich projiziert. Liegt es daran, dass seine Eltern das Thema gemieden haben und sie die Sorgen ihres Sohnes nicht erkannt haben? Das es niemals zu einer offenen Aussprache gekommen ist?
Sein zweites Geheimnis, betrifft im weiteren Sinne auch Maxine und was mir besonders daran gefallen hat ist, dass sich diese persönliche Verbindung erst im Laufe der Zeit heraus kristallisiert hat. Diesen Sachverhalt zu beurteilen fällt mir schon etwas schwieriger, denn gefühlstechnisch stehen wir dem Charakter ja noch einmal anders gegenüber, als Maxine in dem Ganzen involviert ist.
Celest war mir ein großes Rätsel. Sie ist ohne Frage, eine sympathische junge Frau und Maxine kann mit ihr reden, sich ihr anvertrauen, selbst wenn dies notgedrungen nur kleine Häppchen sind, die Maxine ihrer Freundin erzählen kann. An manchen Stellen habe ich mich aber auch gefragt ob sie sich eigentlich bewusst ist, was Freundschaft überhaupt bedeutet. Obwohl ihre Ratschläge gut sind, unterstützt sie fast noch einen Vertrauensbruch. Nichts desto trotz stellt Celest gerade dadurch auch einen spannenden Kontrast dar.
Um den Schritt in eine Beziehung zu wagen, braucht es Vertrauen und für Devon auch eine große Portion Mut, denn er weiß, dass er Maxine nur halten kann, wenn er ihr sein Geheimnis anvertraut und sich ihr vollkommen öffnet.
Charaktere:
Maxines Vertrauen wurde missbraucht und dennoch weiß sie, dass sie Devon nicht für den Fehler bestrafen darf, denn ein anderer begangen hat. Sie bringt Devon Vertrauen entgegen, erwartet allerdings auch, dass er sich ihr öffnet um etwas Beständigkeit zu erhalten. Wird sie es schaffen, hinter seine Fassade blicken zu können? Wird sie seine Ängste bestätigen oder überrascht sie ihn mit einer ganz unerwarteten Reaktion?
Devon kompensiert seinen ausgeprägten Hunger nach Sex mit viel Sport und einem 16-Stunden Arbeitstag. Als Self-Made-Milliardär lebt er zwar entsprechend luxuriös, doch dies tut er nicht um anzugeben, sondern um sich vor Augen zu führen, dass er allen Widersprüchen zu trotz, etwas allein und durch Fleiß erreicht hat.
Schreibstil:
Lea Petersen verleiht ihren Protagonisten eine besondere Tiefe, denn wir erleben hier nicht nur jedes Zusammentreffen der beiden aus den verschiedenen Blickwinkeln, sondern erhalten dazu noch Einblick in jeden ihrer Gedankengänge. Wie oft wünsche ich mir etwas, rüge mich selber, weil ich denke es ist unmöglich und genau dieses hin und her erleben wir in all ihren Facetten bei Devon und Maxine.
Neben der tollen Art zu erzählen, führt die Autorin uns auch ein alltägliches Problem vor Augen und zeigt, wie einfach es wäre, manchen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Wenn man sich mitteilt, über seine Ängste, Befürchtungen spricht, dann hat man die Chance aufgefangen zu werden und vor allem zu sehen, wie stehen die anderen dem gegenüber. Oftmals malen wir den Teufel an die Wand für Dinge, die kaum der Rede wert sind und unser Leben dennoch in großem Maße beeinflussen.