Paul Krugman, winner of the 2008 Nobel Prize in economics, shows how today's crisis parallels the events that caused the Great Depression - and explains what it will take to avoid catastrophe.
In 1999, in The Return of Depression Economics, Paul Krugman surveyed the economic crises that had swept across Asia and Latin America, and warned that those crises were a warning for all of us: like diseases that have become resistant to antibiotics, the economic maladies that caused the Great Depression were making a comeback.In the years that followed, as Wall Street boomed and financial wheeler-dealers made vast profits, the international crises of the 1990s faded from memory. But now depression economics has come to America: when the great housing bubble of the mid-2000s burst, the U.S. financial system proved as vulnerable as those of developing countries caught up in earlier crises - and a replay of the 1930s seems all too possible.
In this new, greatly updated edition of The Return of Depression Economics, Krugman shows how the failure of regulation to keep pace with an increasingly out-of-control financial system set the United States, and the world as a whole, up for the greatest financial crisis since the 1930s. He also lays out the steps that must be taken to contain the crisis, and turn around a world economy sliding into a deep recession. Brilliantly crafted in Krugman's trademark style-lucid, lively, and supremely informed - this new edition of The Return of Depression Economics will become an instant cornerstone of the debate over how to respond to the crisis.
In 1999, in The Return of Depression Economics, Paul Krugman surveyed the economic crises that had swept across Asia and Latin America, and warned that those crises were a warning for all of us: like diseases that have become resistant to antibiotics, the economic maladies that caused the Great Depression were making a comeback.In the years that followed, as Wall Street boomed and financial wheeler-dealers made vast profits, the international crises of the 1990s faded from memory. But now depression economics has come to America: when the great housing bubble of the mid-2000s burst, the U.S. financial system proved as vulnerable as those of developing countries caught up in earlier crises - and a replay of the 1930s seems all too possible.
In this new, greatly updated edition of The Return of Depression Economics, Krugman shows how the failure of regulation to keep pace with an increasingly out-of-control financial system set the United States, and the world as a whole, up for the greatest financial crisis since the 1930s. He also lays out the steps that must be taken to contain the crisis, and turn around a world economy sliding into a deep recession. Brilliantly crafted in Krugman's trademark style-lucid, lively, and supremely informed - this new edition of The Return of Depression Economics will become an instant cornerstone of the debate over how to respond to the crisis.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.05.2009Mehr muss her
Paul Krugmans altes Buch zur neuen Krise
Paul Krugman hat ein neues Buch geschrieben, das eigentlich ein altes ist. Vor zehn Jahren erschien "Die große Rezession - Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt", und Krugmans aktuelles Werk, "Die neue Weltwirtschaftskrise", ist letztlich eine um einige Kapitel ergänzte Neuauflage des alten, das sich vor allem um die Asien-Krise drehte. Dass Krugman ein altes Buch zur neuen Krise veröffentlicht hat, passt zu seiner These, dass auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ähnliche Ursachen hat wie die Krisen der jüngeren Vergangenheit.
Die Aufforderung des Nobelpreisträgers lautet deshalb, aus früheren Fehlern zu lernen. Überhaupt fordert der derzeit vielleicht bekannteste Ökonom der Welt gerne und viel. Von der deutschen Regierung etwa mehr Geld gegen die Krise. Im eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenen Vorwort geht Krugman mit Berlin hart ins Gericht und kritisiert den - inzwischen bekanntermaßen aufgegebenen - Versuch, sich dem Milliardenwettlauf gegen die Krise zu widersetzen. "Aus unerfindlichen Gründen", schreibt Krugman, "scheinen deutsche Spitzenpolitiker das ungeheure Ausmaß der Krise oder die Notwendigkeit einer energischen Reaktion einfach nicht zu begreifen."
Krugman schildert den Aufstieg des Kapitalismus, der derzeit "weltweit unangefochten" das Regiment führe, und er schildert den großen Irrtum der Ökonomen, die glaubten, das Phänomen der Konjunkturzyklen so weit gezähmt zu haben, dass Depressionen vermeidbar seien. Dabei stellt er immer wieder darauf ab, dass aus den Rückschlägen in Krisenländern die falschen Lektionen gelernt worden seien. In den hinteren Kapiteln wendet sich Krugman der aktuellen Krise zu. Anschaulich beschreibt er, wie in Amerika die Immobilienblase die Aktienblase ablöste, wie Häuserkredite immer fahrlässiger vergeben wurden und wie Giftpapiere, die CDOs oder ARS hießen, in die Welt kamen. Anders als in seinem ersten Buch attackiert Krugmann auch den früheren Chef der Notenbank Fed, Alan Greenspan. Als dieser aus dem Amt schied, schreibt Krugman, habe ihn ein "Glorienschein" umgeben. Doch: "Nicht ganz drei Jahre später war Greenspan untendurch." Krugman gesteht Greenspan zwar zu, dass seine Geldpolitik zu dem spektakulären Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Clinton-Jahren beigetragen habe. Was aber "den irrationalen Überschwang an den Kapitalmärkten" angehe, sei Greenspan nicht erfolgreich gewesen.
Jetzt, verlangt Krugman, müssten vor allem sehr schnell die Kredite wieder zum Laufen gebracht werden, dazu sei eine Rekapitalisierung der Banken nötig, auch um den Preis der Verstaatlichung. Und gegen die Rezession, die im Schlepptau der Finanzkrise kam, empfiehlt Krugman: Keynes. Die "gute alte Nachfrageökonomik" habe in der gegenwärtigen Lage einiges zu bieten.
Darüber ließe sich vielleicht streiten. Unstrittig ist dagegen Krugmans große Stärke als Autor - seine verständliche Sprache. Er schreibt leicht, flott und unterhaltsam. Und er bedient sich bildhafter Beispiele, anhand deren auch Nichtökonomen verstehen können, wie eine Zinssenkung der Zentralbank oder die Ausweitung der Geldmenge in einer Krise wirken können. Sein Buch liest sich an manchen Stellen wie ein Krimi der Krisengeschichte; auch Krugmans leiser Witz trägt den Leser durch das Buch. Wer etwas über das gefährliche Pflaster der Weltwirtschaft lernen will oder über die Risiken eines nicht regulierten Systems aus Schattenbanken, der ist richtig bei Krugman.
HENRIKE ROSSBACH
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Paul Krugmans altes Buch zur neuen Krise
Paul Krugman hat ein neues Buch geschrieben, das eigentlich ein altes ist. Vor zehn Jahren erschien "Die große Rezession - Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt", und Krugmans aktuelles Werk, "Die neue Weltwirtschaftskrise", ist letztlich eine um einige Kapitel ergänzte Neuauflage des alten, das sich vor allem um die Asien-Krise drehte. Dass Krugman ein altes Buch zur neuen Krise veröffentlicht hat, passt zu seiner These, dass auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ähnliche Ursachen hat wie die Krisen der jüngeren Vergangenheit.
Die Aufforderung des Nobelpreisträgers lautet deshalb, aus früheren Fehlern zu lernen. Überhaupt fordert der derzeit vielleicht bekannteste Ökonom der Welt gerne und viel. Von der deutschen Regierung etwa mehr Geld gegen die Krise. Im eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenen Vorwort geht Krugman mit Berlin hart ins Gericht und kritisiert den - inzwischen bekanntermaßen aufgegebenen - Versuch, sich dem Milliardenwettlauf gegen die Krise zu widersetzen. "Aus unerfindlichen Gründen", schreibt Krugman, "scheinen deutsche Spitzenpolitiker das ungeheure Ausmaß der Krise oder die Notwendigkeit einer energischen Reaktion einfach nicht zu begreifen."
Krugman schildert den Aufstieg des Kapitalismus, der derzeit "weltweit unangefochten" das Regiment führe, und er schildert den großen Irrtum der Ökonomen, die glaubten, das Phänomen der Konjunkturzyklen so weit gezähmt zu haben, dass Depressionen vermeidbar seien. Dabei stellt er immer wieder darauf ab, dass aus den Rückschlägen in Krisenländern die falschen Lektionen gelernt worden seien. In den hinteren Kapiteln wendet sich Krugman der aktuellen Krise zu. Anschaulich beschreibt er, wie in Amerika die Immobilienblase die Aktienblase ablöste, wie Häuserkredite immer fahrlässiger vergeben wurden und wie Giftpapiere, die CDOs oder ARS hießen, in die Welt kamen. Anders als in seinem ersten Buch attackiert Krugmann auch den früheren Chef der Notenbank Fed, Alan Greenspan. Als dieser aus dem Amt schied, schreibt Krugman, habe ihn ein "Glorienschein" umgeben. Doch: "Nicht ganz drei Jahre später war Greenspan untendurch." Krugman gesteht Greenspan zwar zu, dass seine Geldpolitik zu dem spektakulären Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Clinton-Jahren beigetragen habe. Was aber "den irrationalen Überschwang an den Kapitalmärkten" angehe, sei Greenspan nicht erfolgreich gewesen.
Jetzt, verlangt Krugman, müssten vor allem sehr schnell die Kredite wieder zum Laufen gebracht werden, dazu sei eine Rekapitalisierung der Banken nötig, auch um den Preis der Verstaatlichung. Und gegen die Rezession, die im Schlepptau der Finanzkrise kam, empfiehlt Krugman: Keynes. Die "gute alte Nachfrageökonomik" habe in der gegenwärtigen Lage einiges zu bieten.
Darüber ließe sich vielleicht streiten. Unstrittig ist dagegen Krugmans große Stärke als Autor - seine verständliche Sprache. Er schreibt leicht, flott und unterhaltsam. Und er bedient sich bildhafter Beispiele, anhand deren auch Nichtökonomen verstehen können, wie eine Zinssenkung der Zentralbank oder die Ausweitung der Geldmenge in einer Krise wirken können. Sein Buch liest sich an manchen Stellen wie ein Krimi der Krisengeschichte; auch Krugmans leiser Witz trägt den Leser durch das Buch. Wer etwas über das gefährliche Pflaster der Weltwirtschaft lernen will oder über die Risiken eines nicht regulierten Systems aus Schattenbanken, der ist richtig bei Krugman.
HENRIKE ROSSBACH
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