Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,3, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wirtschaftskrisen, sei es in Form einer Schulden-, Banken-, Inflations- oder Wechselkurskrise bzw. einer Mischung dieser, sind keine Ereignisse welche sich auf das 20. oder 21. Jahrhundert beschränken, sondern seit Jahrhunderten, in verschiedener Form und Stärke, in allen Wirtschaftssystemen auftreten. Schon im Spätmittelalter handelten die einzelnen Volkswirtschaften miteinander, der Geldverkehr war davon nicht ausgenommen. Es liegt in der Natur der Kreditvergabe, dass es zu Zahlungsausfällen kommen kann. Dementsprechend sind souveräne Staaten frühzeitig ihren Schuldverpflichtungen nicht nachgekommen. So konnte z. B. König Edward III. von England im 14. Jahrhundert nicht seine Schulden bei florentinischen Finanziers bedienen. Frankreich konnte zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert in insgesamt 8 Fällen seine Auslandsschulden nicht bedienen. Griechenland befand sich zwischen 1800 und 2008 in 50,6% der Jahre entweder in einer Schuldenkrise oder in einer Umschuldungsphase. Argentinien, welches 2001 Auslandsschulden in Höhe von mehr als 95 Mrd. US-$ nicht begleichen konnte, hält bis heute den Rekord für den größten Zahlungsausfall. Im Zuge der Globalisierung sind auch bzw. gerade die Finanzmärkte eng miteinander verbunden. Besonders gilt dies für die USA und die EU. Aufgrund dessen konnte aus einer Im-mobilienkrise der USA eine globale Finanzkrise entstehen und führte zur gegenwärtigen Krise in der EU. Die Problematik einer Finanzkrise besteht in der Gefahr, die übrige Wirtschaft schädigen zu können. Bei einem gestörten Interbankenhandel kann es zu einem Liquiditätsengpass bei den Kreditinstituten und damit zu einer geringeren oder im Extremfall keiner Kreditvergabe an Unternehmen kommen. Der Einbruch der Weltwirtschaft, mit schleichendem Beginn 2007, wurde von nur wenigen Ökonomen prognostiziert. Das anschließende, teils unkoordinierte Verhalten der beteiligten Akteure, besonders mit Beginn der Krise in Europa, verdeutlicht die Notwendigkeit eines Systems, welches möglichst zuverlässig zukünftige Wirtschaftskrisen prognostizieren kann. Eine Möglichkeit könnte in dem Modell der Self-Organizing Financial Stability Map (SOFSM) von Peter Sarlin und Tuomas A. Peltonen liegen. Die SOFSM ist eine SOM, die angewandt wird um den Zustand der finanziellen Stabilität abzubilden und Ursachen für Risiken im Finanzsystem zu diagnostizieren, sowie kommende, System bedrohende, Finanzkrisen im Voraus zu erkennen.
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