Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Leibniz führte den Begriff Theodizee ein. Damit bezeichnete er die Lösung des Problems, wie sich der Glaube an einen allwissenden, allgütigen und allmächtigen Gott mit dem Vorhandensein des Böses bzw. des Übels in der Welt vereinbaren lasse. Thomas von Aquin war ein gläubiger Mönch im 13. Jahrhundert und beschäftigte sich mit diesem Problem. In seiner 18. Quaestio der Summa theologiae „Über das Gutsein und das Schlechtsein der menschlichen Handlungen im allgemein“ beginnt er mit der Frage, ob jede menschliche Handlung gut sei oder es auch schlecht gäbe. Thomas von Aquin geht davon aus, dass Gott das größtmögliche Sein hat (die höchstmögliche Existenz; lat. „esse“ = dt. „sein, Existenz“) und somit auch das größtmögliche Gutsein. Handlungen, die als schlecht bezeichnet werden, mangelt es an Sein (Existenz) und dadurch auch an Gutsein. Es gibt also keine schlechten, sondern nur weniger gute Handlungen.