Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Institut), Veranstaltung: Jerusalem - Zionismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutung Herzls für die Politisierung der zionistischen Idee und für die spätere Gründung des Staates Israel steht außer Frage. Die Frage ist aber, warum ausgerechnet Theodor Herzl, ein säkularer assimilierter Jude, einer der ganz in die deutsche Kultur eingebunden war und lange Zeit doch eher literarische als politische Ambitionen hatte, zum Führer der zionistischen Bewegung wurde. Die Frage ist, warum Herzl von der Idee der Assimilation, deren Anhänger er war und die er bisweilen fast schon rabiat vertreten hatte, letztlich abwich und - mehr noch - sich dann vermeintlich plötzlich dem Zionismus zuwendete. Diese Frage, die Frage nach den Gründen und Ursachen, muss im Mittelpunkt einer tiefergreifenden Analyse des frühen politischen Zionismus und des Wirkens und Denkens Theodor Herzls stehen. Es muss also untersucht werden, wie und warum sich Herzls Antwort auf die Judenfrage im Laufe der Jahre gewandelt hat; oder anders formuliert: warum sich der assimilierte Jude Theodor Herzl, der sich als schreibendes Ich an der Realität reibt, vom Boulevard-Dramatiker und politischen Novizen nicht nur zum zweifelnden Sozialkritiker, sondern schließlich gar zur entscheidenden Figur des politischen Zionismus entwickelt hat.
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