Der wahre Facettenreichtum des Briefwechsels zwischen Theodor Storm und dem Verlagshaus des Braunschweiger Verlegers George Westermann ließ sich bislang nur erahnen. Mit diesem Band werden nun sämtliche überlieferten Dokumente dieses knapp ein Vierteljahrhundert währenden Briefgespräches erstmals geschlossen in einer textkritischen und ausführlich kommentierten Edition vorgelegt. Indem er die Gesamtausgabe von Storms Schriften übernahm, bündelte Westermann das bislang in unterschiedlichen Verlagen verstreut erschienene Werk des Husumer Dichters in seiner Hand. Daher konzentrieren sich in dieser Dichter-Verleger-Korrespondenz zentrale literaturwissenschaftliche und medienhistorische Aspekte, die für die eingehende Auseinandersetzung mit Storm interessant sind und gleichzeitig auch die Mechanismen des literarischen Marktes im Kaiserreich reflektieren. Obwohl es wiederholt Auseinandersetzungen um die Diskrepanz zwischen dem künstlerischen Stellenwert eines literarischen Textes und der Realität auf dem hart umkämpften Zeitschriften- bzw. Buchmarkt gab, fanden die Briefpartner immer wieder zu einem Dialog. Somit hinterließen sie reichhaltiges Material, das zu einer ausgewogenen Bewertung der Dichter-Verleger-Beziehung beiträgt. Die Edition bietet zugleich eine Grundlage für vergleichende Betrachtungen anderer Autoren des Poetischen Realismus.
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